Überwachung der tiefen Venenthrombosen mit Hilfe einer App
Dank MyTherapy können Komplikationen wie eine Lungenembolie besser verhindert werden
Ein bis zwei von 1.000 Menschen erleiden jährliche eine Thrombose. Meist treten sie als eine der beiden Hauptformen, der tiefen Beinvenenthrombose (TVT) und der Lungenembolie (LE) auf. Die TVT macht dabei 2/3 der Thrombosefälle aus. Sie entsteht meist in den Unterschenkeln oder dem Becken und kann sich dann ausbreiten. Während die Unterschenkelthrombose noch vergleichsweise harmlos sein kann, sind Oberschenkel- und Beckenthrombose deutlich gefährlicher. Grundsätzlich kann sie aber in jedem Venensegment entstehen. Als Folge können eine Lungenembolie, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall auftreten. Damit ist die TVT nicht zu unterschätzen, denn vor allem die Folgeerkrankungen können schwerwiegende Konsequenzen für die Patienten haben und führen nicht selten zum Tod. Bleibt beispielsweise eine Lungenembolie unbehandelt, sterben 30 Prozent der Betroffenen.
Bei einer Thrombose wird ein Blutgefäß durch ein Blutgerinnsel verschlossen, sodass sich das Blut staut. Oft sorgen körpereigene Substanzen dafür, dass sich dieser Blutstau wieder auflöst. Bleibt der Thrombus, wo er entstanden ist, kann er dort den venösen Blutabfluss, Venenwände und Venenklappen schädigen. Der Thrombus kann sich allerdings auch lösen und mit dem Blut in Richtung Herzen transportiert werden. Um dies zu vermeiden, ist eine schnelle Behandlung notwendig.
Dabei können Smartphones eine große Hilfe sein. Denn Apps wie MyTherapy erstellen persönliche Medikamentenerinnerungen, in denen die Uhrzeit und die Dosierung Ihrer gerinnungshemmenden Medikamente enthalten sind. Weiterhin haben Sie die Möglichkeit im eingebauten TVT-Gesundheitstagebuch, Ihre Ernährung, ihr Wohlbefinden und Ihre Krankheitszeichen festzuhalten. Diese Daten können Sie ausdrucken und sie Ihrem Arzt vorlegen, der die Daten dazu benutzen kann, Ihren Behandlungsplan anzupassen. Für TVT-Patienten ist MyTherapy besonders zu empfehlen, da die App durch die Rückmeldung von Patienten stetig verbessert wird. So wird sie immer weiter auf die speziellen Bedürfnisse angepasst. Dadurch ist sie nicht nur leicht zu verstehen und einfach zu bedienen, sondern entspricht auch den persönlichen Bedürfnissen.
Wie also funktioniert das? MyTherapy wandelt Ihren Behandlungsplan in eine einfache alltägliche To-do-Liste um. Das Ziel ist es, diese Liste Tag für Tag abzuarbeiten. Aufgaben können neben der Einnahme von Medikamenten auch Gesundheitsaktivitäten sein, wie zum Beispiel einfache Beinübungen, um das Blut in den tiefliegenden Venen am Fließen zu halten. Entwickelt wurde MyTherapy von smartpatient, um TVT-Patienten bei der Genesung zu unterstützen und ihnen ein gutes Gefühl in Bezug auf ihre Gesundheit zu geben.
Die Lungenembolie als ernstzunehmende Komplikation der TVT
Die tiefe Venenthrombose (TVT) ist nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste akute kardiovaskuläre Erkrankung. Es handelt sich um eine Erkrankung, bei deren Entstehung sich ein Blutgerinnsel in einer der tiefliegenden Venen des Körpers bildet. Diese Gerinnsel können entstehen, wenn die Venenwand verletzt ist, sich die Blutzusammensetzung ändert oder sich der Blutstrom verlangsamt. Oftmals ist die tiefe Beinvene betroffen, die durch die Unter- und Oberschenkelmuskeln verläuft. Das Gerinnsel – ein fester, gelatineartiger Blutklumpen – kann Schmerzen und Schwellungen verursachen und zu Komplikationen, wie zum Beispiel einer Lungenembolie führen. Diese ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der dann auftritt, wenn sich das Gerinnsel löst und bis zu den Lungen wandert, wo es eines der Gefäße in der Lunge verschließt. Für eine TVT gibt es bestimmte Symptome, beispielsweise:
- Schwellungen im Fuß, Fußgelenk oder Bein
- Dauerschmerz in der betroffenen Körperregion
- Druckempfindlichkeit, eine überwärmte und gerötete Haut in der Region des Gerinnsels
Die TVT kann eines oder auch beide Beine betreffen. Dennoch treten die Symptome nur bei etwa der Hälfte der von der TVT betroffenen Personen auf. Liegen bei Ihnen Risikofaktoren vor, sollten Sie dies Ihrem Arzt mitteilen. Er kann dann verschiedene Methoden anwenden, um herauszufinden, wie wahrscheinlich eine Thrombose bei Ihnen ist. So kann schon im Vorfeld entsprechend reagiert werden, um einem thombotischen Ereignis vorzubeugen. Sollte Ihr Arzt den Verdacht auf eine TVT aufgrund ihrer medizinischen Vorgeschichte und ihrer Symptome haben, wird er oder sie körperliche Untersuchungen und diagnostische Maßnahmen veranlassen. Unverzüglich kann eine spezielle Form der Ultraschalluntersuchung – genannt Doppler-Ultraschall – zeigen, wo der Blutfluss verlangsamt ist, was auf ein Gerinnsel hinweisen kann. Eine D-Dimer Blutuntersuchung sucht nach Gerinnselbestandteilen im Blutfluss. Bei einem Venogramm wird Kontrastmittel injiziert, das durch Röntgenstrahlung sichtbar gemacht werden kann. Eine Lücke im Blutgefäß auf einem Röntgenbild würde ein Gerinnsel vermuten lassen, das den Blutfluss aufhält. Wenn sich die Betroffenen der TVT nicht bewusst sind und diese nicht behandeln, kann es zu schweren Komplikationen wie einer Lungenembolie kommen. Diese verursacht unvermittelten Husten, möglicherweise mit blutigem Auswurf, Brustschmerzen, schnelle Atmung, Kurzatmigkeit und Benommenheit.
Präventive Maßnahmen zur Vorbeugung einer TVT
Verschiedene Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für eine TVT erheblich. Hierzu gehören:
- Alter über 60
- Familiäres Risiko: vermehrtes Auftreten von TVT oder anderen kardiovaskulären Erkrankungen im familiären Umfeld
- Länger andauernde Inaktivität, etwa nach einer Operation oder während einer längeren Reise
- Schädigung der Blutgefäße
- Erkrankungen oder Behandlungen, die Gerinnung verursachen, beispielsweise Krebs (und eine damit Chemo- oder Radiojodtherapie), Herzerkrankungen, das Hughes-Syndrom, entzündliche Darmerkrankungen
- Schwangerschaft
- Übergewicht oder Fettleibigkeit
- Die Pille oder Hormonersatztherapie
- Rauchen
- Übergewicht
Auch wenn Risikofaktoren bei Ihnen vorliegen, können Sie Vorkehrungen zur Prävention von TVT treffen. Eine Möglichkeit, das Thromboserisiko erheblich zu senken, ist für Frauen beispielsweise das Absetzen der Antibabypille. Das relative Thromboserisiko steigt um das 2- bis 5-fache, wobei das Risiko bei Pillen der dritten Generation höher ist als bei Pillen der zweiten Generation. Besonders wenn Sie an Übergewicht leiden, kann sich das Thromboserisiko in Zusammenhang mit oralen Kontrazeptiva drastisch erhöhen. Während langer Reisen (mehr als sechs Stunden) sollten Sie sich regelmäßig bewegen und spezielle Übungen ausführen. Auch Kompressionsstrümpfe und eine ausreichende Wasseraufnahme sind empfehlenswert. Darüber hinaus sind gesundes Essen, regelmäßige Bewegung und das Halten eines gesunden Gewichts wirksame Maßnahmen, um das Risiko einer TVT zu minimieren.
Die erfolgreiche Behandlung einer TVT mit Gerinnungshemmern
Die TVT kann schwerwiegende Folgen haben. Sie kann aber mit bestimmten Medikamenten zur Gerinnungshemmung – Antikoagulantien – behandelt werden. Gerinnungshemmer werden oftmals auch als „Blutverdünner“ bezeichnet. Trotz des Namens verdünnen sie das Blut nicht wirklich. Stattdessen wirken diese Medikamente, indem sie ein Protein im Blut verändern, das normalerweise dafür verantwortlich ist, dass das Blut gerinnt. Gerinnungshemmer beugen Gerinnseln vor oder verhindern, dass diese größer werden. Sie verhindern auch, dass sich Blutgerinnsel lösen und durch den Blutkreislauf wandern, was Lungenembolien verursachen kann. Gerinnungshemmer können verschiedene Nebenwirkungen haben und sollten nur dann eingenommen werden, wenn sie verschrieben wurden und dies von Ihrem Arzt überwacht wird. Gängige Gerinnungshemmer sind:
- Heparin ist in zwei Formen erhältlich, als „Standard – Heparin“ (unfraktioniert) und als fraktioniertes oder niedermolekulares Heparin (NMH). Beide wirken unterschiedlich. Wenn Sie unfraktioniertes Heparin erhalten sollten, werden sie sorgfältig überwacht und geben regelmäßig Blutproben ab. Diese Form des Heparins wird allerdings kaum noch eingesetzt, da fraktioniertes Heparin sicherer, wirksamer und kostenffektiver ist. Fraktioniertes Heparin hat den Vorteil, dass es länger wirkt und besser aufgenommen wird. Nebenwirkungen reduziere sich daher.
- Nach der Heparin-Therapie wird meist auf ein Coumarin-Präparat mit den Wirkstoffen Phenprocoumon oder Warafin umgestellt. Medikamente mit dem Wirkstoff Phenprocoumon sind beispielsweise Marcumar oder Falithrom. Warafin ist in Coumadin enthalten. Diese Vitamin-K-Antagonisten gelten als Gegenspieler zu Vitamin K, das zur Bildung von Gerinnungsfaktoren benötigt wird. Die Tabletten werden täglich eingenommen. Sie werden durch den Hausarzt überwacht werden müssen und regelmäßige Blutproben abgeben, wenn sie diese Medikamente einnehmen. So wird sichergestellt, dass Sie den richtigen Wirkstoffspiegel in Ihrem Blut haben und keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten.
- Apixaban (Eliquis) oder Rivaroxaban (Xarelto). Diese gehören einer moderneren Form von Gerinnungshemmern an, die als direkt wirkende orale Antikoagulantien (DOAC) bekannt sind. Sie beugen der Bildung von Gerinnseln durch das Unterdrücken eines Faktors – genannt Xa – und des Beschränkens eines Enzyms – genannt Thrombin – vor. Sie wirken genauso wie Warfarin und erfordern keine fortdauernde Überwachung oder Blutentnahmen.
Sollte eine medikamentöse Behandlung nicht ausreichen, könnte eine Operation notwendig werden. Eine Möglichkeit, die TVT zu behandeln, ist es, einen Filter in die große Beinvene (genannt Vena Cava) einzusetzen, die Gerinnsel davon abhält, in die Lunge zu wandern und eine Lungenembolie zu verursachen.
Nutzen sie MyTherapy – für ein beruhigendes Gefühl trotz TVT
Sich an einen Behandlungsplan zu halten, ist im heutigen oft hektischen Alltag nicht einfach. Deshalb hat smartpatient die App MyTherapy entwickelt, um TVT-Patienten ein beruhigendes Gefühl in Bezug auf ihre Gesundheit zu geben. MyTherapy kann Ihnen dabei helfen, mit der TVT umzugehen und das Risiko von lebensbedrohlichen Komplikationen verringern. Individuelle Erinnerungen helfen TVT-Patienten dabei, den Medikamentenplan einzuhalten und sich an gesundheitsfördernde Aktivitäten zu gewöhnen. Darüber hinaus kann das integrierte Gesundheitstagebuch für Medikamente genutzt werden, die eine strenge Überwachung benötigen, wie zum Beispiel Warfarin oder Marcumar. Das Tagebuch kann ausgedruckt und mit dem Hausarzt besprochen werden, der es dazu benutzen kann, den Behandlungsplan an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Ein einfaches und benutzerfreundliches Design beizubehalten ist ein wichtiges Anliegen bei der stetigen Weiterentwicklung der App. Diese Funktionen machen MyTherapy zu einem wertvollen Begleiter bei der Bewältigung von tiefer Venenthrombose.
Sources
- http://www.aerzteblatt.de/archiv/5036
- https://www.aerzteblatt.de/pdf/94/6/a301_1.pdf
- http://www.apotheken.de/gesundheit-heute-news/article/tiefe-venenthrombose/
- http://www.antithrombose.de/thrombose/diagnose-und-therapie/antikoagulantien/vitamin-k-antagonisten
- http://www.medicoconsult.de/Tiefe_Venenthrombose/
- https://www.mh-hannover.de/fileadmin/kliniken/rheumatologie/download/heparin
- http://www.netdoktor.de/medikamente/heparin/
- https://www.springermedizin.de/epidemiologie-der-venoesen-thromboembolie/8669068
- http://www.thromboseportal.eu/Patienten/Was-ist-Thrombose/Arten-von-Thrombosen/Reisethrombose.htm?ID=350
- http://www.thromboseportal.eu/Patienten/Was-ist-Thrombose/Arten-von-Thrombosen/Venenthrombosen.htm?ID=352
- http://www.venencentrum-pforzheim.de/beinvenenthrombose-lungenarterienembolie.html