Hepatitis C – Wie Apps bei der Behandlung erfolgreich unterstützen
MyTherapy bringt Routine in Ihren Alltag und fördert die Heilung der Infektionskrankheit
130 bis 170 Millionen Menschen sind weltweit mit Hepatitis C infiziert. An den Folgen der Erkrankung sterben jährlich 350.000 Menschen. Während in anderen Teilen der Welt, wie China oder Ägypten, ein größerer Teil der Bevölkerung mit Hepatitis C infiziert ist, sind es in Deutschland nur circa 0,7 bis 1 Prozent. Was wenig klingt, ist in absoluten Zahlen trotzdem eine beachtliche Anzahl von rund 600.000 bis 800.000 Menschen . Besonders weit verbreitet ist das Virus unter Drogenkonsumenten. Doch auch in Tattoostudios, die nicht den hygienischen Vorschriften entsprechen und durch andere Blutkontakte kann man sich mit Hepatitis C infizieren.
Oft verläuft die Erkrankung ohne Beschwerden. Bei rund 20 Prozent schafft es das eigene Immunsystem auch, die Infektion selbst zu bekämpfen. Bei den restlichen Infizierten kann Hepatitis C allerdings chronisch werden, wodurch ernsthafte Folgen wie Lebervernarbungen (Zirrhosen) und Leberzellkarzinome auftreten können. Üblicherweise sind Medikamente notwendig, um Hepatitis C zu bekämpfen. Eine Kur mit entsprechenden Medikamenten dauert 2 bis 6 Monate und besteht aus einer Kombination von mehreren Arzneimitteln (Injektionen und/oder Tabletten). Sich an die Therapie zu halten, kann schwierig sein, vor allem, weil Hepatitis C-Patienten oft keine Symptome verspüren, die sie an die Infektion erinnern. Smartphones sind daher bestens geeignet, um Patienten bei der Einhaltung der Therapie zu unterstützen.
Die App MyTherapy wurde entwickelt, um Patienten zu helfen, die über längere Zeit hinweg Medikamente wie zum Beispiel PEG Interferon, Ribavirin oder andere Hepatitis C-Medikamente nehmen müssen. MyTherapy erzeugt Medikamentenerinnerungen, die leicht an eine spezielle Uhrzeit oder Dosierung angepasst werden können. Das Smartphone hilft Ihnen mit der Erinnerung an Ihre Medikation, so dass Sie als Patient ein beruhigendes Gefühl bezüglich Ihrer Gesundheit bekommen.
Zusätzlich zu den Erinnerungen enthält MyTherapy auch ein Gesundheitstagebuch. Damit können die Patienten ihre Symptome, mögliche Nebenwirkungen der Medikamente und ihre Gesundheitsmessungen, wie Gewicht oder Laborergebnisse, aufzeichnen. Das Gesundheitstagebuch kann ausgedruckt und mit dem behandelnden Arzt oder einem anderen Therapeuten besprochen werden. Diese können das Tagebuch als verlässliche Informationsquelle zur Überwachung des Therapieverlaufs nutzen und – sollte die Therapie nicht wie gewünscht verlaufen – den Behandlungsplan entsprechend anpassen.
MyTherapy wird durch das Feedback seiner Nutzer weiterentwickelt und stetig überprüft. Dadurch ist die App leicht zu verstehen und einfach zu benutzen. So können Medikamente einfach durch das Scannen des Barcodes auf der Verpackung hinzugefügt werden. Die App kann Patienten jeden Alters und in jeder Phase einer Hepatitis C-Infektion eine wertvolle Unterstützung bieten.
Wie entsteht Hepatitis C und welchen Verlauf kann die Infektionskrankheit nehmen?
Hepatitis ist ein allgemeiner Ausdruck für eine Entzündung der Leber. Sie kann viele verschiedene Ursachen haben. So können exzessiver Alkoholkonsum, unterschiedliche Medikamente und Gifte eine solche Entzündung verursachen. In vielen Fällen – auch im Fall der Hepatitis C – wird die Entzündung durch eine Virusinfektion hervorgerufen, die vor allem über das Blut übertragen wird.
Die durchschnittliche Inkubationszeit von Hepatitis C beträgt sechs bis neun Wochen. Danach weisen 75 Prozent der Betroffenen keine auffälligen Krankheitsanzeichen oder nur grippeähnliche Symptome auf. Bei 25 Prozent entsteht eine akute Hepatitis. Die akute Hepatitis C wird in drei Phasen aufgeteilt: in eine Frühphase, Gelbsucht-Phase und Erholungsphase. Unspezifische Krankheitsanzeichen kennzeichnen die Frühphase:
- Übelkeit und Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Fieber
- Oberbauchschmerzen
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Veränderter Geruchs- und Geschmackssinn
Damit handelt es sich auch um typische Grippesymptome, weshalb die Infektion mit Hepatitis C oft nicht erkannt wird. Innerhalb von zwei bis acht Wochen schließt sich die Gelbsucht-Phase an. Hierbei treten folgende Symptome auf:
- Druckschmerz unter dem rechten Rippenbogen
- Gelbfärbung der Haut und Augäpfel
- Entfärbung des Stuhls
- Dunkelfärbung des Urins
- Juckreiz
Die Phase der Rekonvaleszenz – die Erholungsphase – ist gekennzeichnet durch folgende Symptome, die mehrere Wochen oder Monate andauern können:
- Schwäche
- Müdigkeit und Erschöpfung
50 bis 85 Prozent der Betroffenen entwickeln eine chronische Hepatitis C. Hiervon ist die Rede, wenn die Infektion über mehr als sechs Monate bestehen bleibt. Diese Form der Hepatitis kann über Jahre unbemerkt bleiben, weil ihre Symptome oft unspezifisch sind:
- Muskelschmerzen
- Erhöhte Temperatur
- Erschöpfung und Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Durchfall
- (Ober-)Bauchschmerzen
- Gelbfärbung der Augen und/ oder der Haut
- Verminderte Leistungsfähigkeit
Bei Frauen bleibt außerdem manchmal die Regel aus, während Männer eine Vergrößerung der Brustdrüsen, eine Verkleinerung des Hodens oder eine Verringerung der Behaarung feststellen können.
Nach einigen Jahren (oft bis zu 25 Jahre) entwickeln bis zu 35 Prozent der Betroffenen eine Leberzirrhose. Auch die Wahrscheinlichkeit für ein Leberkarzinom ist erhöht.
Chronische Hepatitis C kann sich auch außerhalb der Leber zeigen. Dies nennt man extrahepatische Manifestationen, die sich bei circa 1/3 der chronisch Erkrankten durch weitere Erkrankungen zeigt. Beispiele sind dies eine bestimmte Form der chronischen Gefäßentzündung (gemischte Kryoglobulinämie) – diese kann Blutgefäße und Nerven schädigen – sowie bestimmte Nieren- und Hauterkrankungen, Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und Krebserkrankungen des lymphatischen Systems.
Manche Menschen sind nur etwa 6 Monate von der Hepatitis C betroffen. Danach hat das Immunsystem den Virus erfolgreich bekämpft. Dies wird als akute Hepatitis C bezeichnet. Allerdings geht bei bis zu 85% der Infizierten der akute in den chronischen Verlauf über. Die chronische Hepatitis C ist eine anhaltende Infektion und der Körper kann sie nur sehr schwer bekämpfen.
Wie wird Hepatitis C übertragen?
Üblicherweise wird das Hepatitis C-Virus durch Blut übertragen. Meistens geschieht die Übertragung beim Teilen von Nadeln beim intravenösen Drogengebrauch. Medizinisches Personal ist durch Nadelstichverletzungen oder Hygienemängel bei Eingriffen ebenfalls gefährdet, sich zu infizieren. Ein Risiko – wenn auch ein geringes – besteht bei gemeinsamer Nutzung von Rasierern und Zahnbürsten, wenn diese durch infiziertes Blut kontaminiert wurden. Weiterhin kann eine Mutter bei der Geburt das Virus auf das Kind übertragen. Ungeschützter Geschlechtsverkehr ist in der Gruppe der homosexuellen Männer der zweithäufigste Übertragungsweg. Bei ungeschützten heterosexuellen Kontakten ist die Übertragung eher unwahrscheinlich. Dennoch ist sie – vor allem während der Menstruation oder bei gleichzeitig bestehender HIV-Infektion – möglich.
Wie lässt sich Hepatitis C behandeln?
Im Gegensatz zu Hepatitis A und B existiert keine Impfung gegen Hepatitis C. Die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten bei Hepatitis C haben sich in den letzten Jahren aber rasant entwickelt, so dass 80 bis 90 Prozent der Infizierten geheilt werden können. Früher wurden zwei Medikamente, PEG Interferon und Ribavirin, das das Virus von der Vermehrung abhält, verabreicht. Aktuell werden neuere – rein tablettenbasierte Behandlungsformen – eingeführt. Diese sind beispielsweise Kombinationen aus Simeprevir, Sofosbuvir und Daclatasvir. Auch Kombinationstherapien sind möglich. So können Sofosbuvir/Ledipasvir (Harvoni), Ombitasvir/Paritaprevir und Ritonavir (Viekirax) und Dasabuvir (Exviera), Sofosbuvir/Velpatasvir oder Elbasvir/Grazoprevir angewendet werden. Die häufigsten Nebenwirkungen dieser Medikamente sind Müdigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen und Depression. Möglicherweise müssen Sie die Therapieform wechseln, wenn die Nebenwirkungen zu schwer werden.
Eine Therapie dauert meist 12 Wochen. Je nach Genotyp des Virus, Medikament, Ansprache auf die Therapie und Krankengeschichte, kann die Therapiezeit aber auch variieren und 8, 16 oder 24 Wochen betragen.
Wie kann MyTherapy Ihnen helfen, gesund zu werden?
Hepatitis ist eine Leberinfektion, die ernsthafte Komplikationen verursachen kann. Für eine Heilung ohne Komplikationen und Spätfolgen ist deshalb eine schnelle Therapie mit der richtigen Medikamentenkombination sehr wichtig. Die App MyTherapy wurde von smartpatient speziell zur Unterstützung von Hepatitis C-Patienten entwickelt, um ihre Infektion zu bekämpfen. Sie erzeugt Medikamentenerinnerungen, die die Herausforderung, sich an die Medikamente zu erinnern, in eine einfache Aufgabenliste auf dem Smartphone übersetzt. Darüber hinaus ermöglicht es das integrierte Gesundheitstagebuch, den Behandlungsfortschritt zu überwachen und den Therapieplan anzupassen, sofern dies notwendig ist. Zusätzlich zu diesen Funktionen kann Sie die App auch an Ihre bevorstehenden Arzttermine erinnern, um Ihnen dabei zu helfen, Termine einzuhalten. Durch die stetige Weiterentwicklung der App profitieren Sie außerdem von einer benutzerfreundlichen Oberfläche und einer einfachen Bedienung. All diese Funktionen machen MyTherapy zu einem wertvollen Begleiter bei der Bekämpfung des Hepatitis C-Virus.
Sources
- www.apotheken-umschau.de/Hepatitis-c
- www.deutsche-leberstiftung.de/hilfe/Faltblatt-Patient-HCV-DT-0109-NETZ.pdf
- www.dgvs.de/fileadmin/user_upload/Leitlinien/Therapie_der_chronischen_Hepatitis_C/09.07.2015_Aktuelle_Empfehlung_zur_Therapie_der_chronischen_Hepatitis_C.pdf
- www.hepatitisandmore.de/archiv/2010-1/Hep1_10_FoBiKraus.pdf
- www.leberhilfe.org/hepatitis-c.html
- www.netdoktor.de/krankheiten/hepatitis/c/
- www.netdoktor.de/krankheiten/hepatitis/#TOC2
- www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/
- www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisC.html
- www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/woran-wir-forschen/hepatitis-c-heilung-neue-medikamente-verbessern-chancen.html