Diagnose HIV – wie eine App dabei hilft, mit der unheilbaren Immunschwäche umzugehen
MyTherapy erinnert Sie an Ihre antiretroviralen Medikamente
In den 80er Jahren ist das gefährliche HI-Virus (Humane Immundefizienz-Virus) erstmals aufgetreten. Seitdem breitet es sich weltweit aus. Während eine Infektion in dieser Anfangszeit einem Todesurteil gleich kam, können Patienten mittlerweile jahrelang mit nahezu normaler Lebenserwartung und -qualität mit dieser Diagnose leben. Eine frühe Diagnose und medikamentöse Therapie sind dafür Voraussetzungen.
In Deutschland sind 84.700 Menschen mit dem HI-Virus (Stand: Ende 2015) infiziert. Jedes Jahr stecken sich etwa 3.200 Menschen neu an. Besonders gefährlich ist dabei, dass schätzungsweise 12.600 Betroffene nicht von ihrer Infektion wissen. Damit ist nicht nur das Risiko besonders hoch, dass sie die Krankheit übertragen. Auch die Behandlung gestaltet sich schwerer und kostenintensiver, wenn HIV erst spät diagnostiziert wird, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, an den Folgen der Infektion zu sterben. Denn HIV schwächt das Immunsystem, was bedeutet, dass der Körper anfälliger für zahlreiche Infektionen und Krankheiten wird, die er normalerweise bekämpfen könnte. Bricht in Folge der Ansteckung mit HIV die Krankheit AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome oder erworbenes Immunschwächesyndrom) aus, ist dies lebensbedrohlich. Allerdings haben sich die Therapiemöglichkeiten drastisch verbessert, sodass viele Patienten heutzutage ein langes und gesundes Leben führen können, sofern sie antiretrovirale Medikamente nehmen.
Dabei ist es besonders wichtig, dass die Medikamente richtig eingenommen werden. Das kann problematisch sein. Nicht zuletzt, weil man permanent an die Arzneimittel denken muss, obwohl man nicht unbedingt unter Symptomen leidet, die einen an die Einnahme erinnern. In diesem Zusammenhang können Apps eine Unterstützung sein.
Die App MyTherapy wurde speziell für Personen mit chronischen Erkrankungen entwickelt, wie Menschen, die von einer HIV-Infektion betroffen sind. Sie erstellt Medikamentenerinnerungen, die Patienten dabei helfen, sich an ihre tägliche Dosis antiretroviraler Medikamente zu erinnern. Die exakte Zeit und Dosierung der Medikamente kann in der Erinnerungsfunktion angepasst werden. Damit wird die regelmäßige Medikamenteneinnahme – ein entscheidender Aspekt der HIV-Behandlung – zu einer simplen To-Do-Liste, die im Verlauf des Tages lediglich abgearbeitet werden muss. Die Erinnerungsfunktion kann auch verwendet werden, um sich an Arzttermine oder die jährliche Grippeschutzimpfung zu erinnern.
Zusätzlich zu der Erinnerungsfunktion umfasst MyTherapy auch ein eingebautes Gesundheitstagebuch. Hier können Patienten Symptome, die sie möglicherweise entwickeln und Gesundheitsmessungen, wie beispielsweise Bluttests und CD4-Messungen, festhalten. Patienten können das Journal auch zum Eintragen von Gesundheitsaktivitäten nutzen, die das Immunsystem stärken, wie beispielsweise regelmäßiger Sport. Der Arzt wiederum kann das Gesundheitstagebuch zur Behandlung heranziehen. Denn es kann ausgedruckt und mit ihm geteilt werden, wodurch er schnell einen Überblick über die HIV-Infektion gewinnt. Damit können sich Ärzte gemeinsam mit ihren Patienten einen Überblick darüber verschaffen, wie die Behandlung anschlägt und ob die Krankheit fortschreitet.
MyTherapy wird durch Nutzer-Feedback weiterentwickelt, was eine leichte Nutzung für Patienten aller Altersgruppen und mit allen Arten von HIV-Behandlung gewährleistet. Die App wurde entwickelt, um Patienten bei der Einhaltung ihrer lebensnotwendigen Therapie zu unterstützen und ihnen dabei die Gewissheit über ihre Gesundheit zu geben, die sie für ein aktives und möglichst normales Leben benötigen.
HIV und AIDS – nicht jeder kennt den Unterschied
Oft werden HIV und AIDS gleichgesetzt. Doch eine Unterscheidung ist wichtig, nicht nur für die Behandlung, sondern auch für das Verständnis, das herrschen sollte, um Patienten nicht mit Vorurteilen zu begegnen. Grundsätzlich unterteilen kann man HIV zunächst in die Typen HIV-1 und HIV-2. Vom Typ 1 gibt es wiederum vier Untergruppen. Rund 85 Prozent der Menschen, die von HIV-1 betroffen sind, leben in Afrika und Südostasien. HIV-2 ist dagegen vor allem in Westafrika verbreitet, kommt aber immer mehr auch in Europa, Indien und den USA vor. HIV-1 ist mit etwa 33,4 Millionen Betroffenen wesentlich weiter verbreitet, als der Typ 2 mit etwa 1 bis 2 Millionen Patienten. In Deutschland ist HIV-1 die nahezu ausschließlich verbreitete Form – im Gegensatz zu wenigen hundert Fällen des HIV-2-Typus.
Die Infektion verläuft von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Nicht zwingend müssen Symptome auftreten. Grundsätzlich lassen sich aber drei Phasen der Infektion unterscheiden. Bei der ersten Phase handelt es sich um die primäre oder akute HIV-Infektion. Normalerweise entwickeln sich einige Tage bis drei Wochen nach der Ansteckung erste Anzeichen, die auf HIV hindeuten. Die Symptome sind dabei grippeähnlich und halten bis zu zwei Wochen an. Es kann zu
- Fieber
- Muskelschmerzen
- Hautausschlag
- Schluckbeschwerden und
- Mandel- und Lymphknotenschwellungen
kommen. Diese Krankheitsanzeichen müssen aber nicht zwingend auftreten oder können so schwach ausgeprägt sein, dass sie kaum wahrgenommen werden. In dieser Phase vermehren sich die HI-Viren zunächst explosionsartig. Dabei nutzt das Virus das CD4-Molekül, um in die Zellen zu gelangen. Dieses Molekül befindet sich auf der Oberfläche von CD4-Zellen – auch bekannt als T-Helfer-Zellen – einer Gruppe weißer Blutkörperchen, die die Immunabwehr koordinieren und Abwehrstoffe bilden. Die T-Helfer-Zellen fallen zunächst ab, stabilisieren sich aber wieder.
Nach dieser Phase folgt eine Latenzphase. Das Immunsystem kann die Viren unter Kontrolle halten, sodass es dafür sorgt, dass sich eine Art Gleichgewicht zwischen Virusvermehrung und -abwehr einstellt, was ohne antiretrovirale Therapie etwa fünf bis zehn Jahre andauern kann. In dieser Zeit bemerken die wenigsten Betroffenen etwas von ihrer Erkrankung. Lediglich Blutwerte können hierüber Aufschluss geben.
Faktoren, die dieses Stadium beeinflussen können, sind die Fähigkeit des Immunsystems, HIV zu bekämpfen, die genetische Ausstattung, Alter, Ernährung, seelische Verfassung und weitere Erkrankungen. Mit der Zeit kann das Immunsystem nicht mehr gegen das HI-Virus ankämpfen, weshalb die Erreger mehr CD4-Zellen zerstören als gebildet werden. Die Viruslast steigt dann wieder an und das Immunsystem wird geschwächt. Es schließt sich im weiteren Verlauf ein symptomatisches Stadium an, in dem mögliche Krankheitsanzeichen auftreten können:
- Nachtschweiß
- Gewichtsverlust
- Durchfälle
- Fieber
- Pilzinfektionen (wie Soor)
- Lymphknotenschwellungen
- Hauterkrankungen (wie Gürtelrose)
- Veränderungen des Blutbildes
- Abgeschlagenheit
Als letzte Phase kann sich das AIDS-Vollbild anschließen, wenn die CD4-Zellen unter 200 pro Mikroliter fallen. Das Immunsystem ist dann sehr geschwächt. Im Vergleich dazu beträgt die Anzahl an CD4-Zellen bei gesunden Menschen 500 bis 1.600 Zellen/mm³. Die Folge ist, dass das Immunsystem Krankheitserreger, die unter normalen Umständen harmlos wären, nicht mehr abwehren kann. Diese am weitesten fortgeschrittene Form von HIV ist als AIDS bekannt. Hier treten bestimmte opportunistische Erkrankungen auf:
- Infektionskrankheiten (Lungenentzündung, Pilzerkrankungen)
- durch Viren bedingte Krebsarten (Kaposi-Sarkom, Gebärmutterhalskrebs, Lymphome)
- Erkrankungen des Gehirns oder des Nervensystems
Es gibt also letztlich im eigentlichen Sinne nicht die eine Erkrankung, die als AIDS bezeichnet wird. Vielmehr handelt es sich um ein Syndrom, bei dem verschiedene Krankheitszeichen vorliegen. Denn das Virus schwächt das Immunsystem und führt dadurch zu verschiedenen Erkrankungen, die typisch für AIDS sind, weil sie von dem angegriffenen Immunsystem nicht mehr oder nur schlecht bekämpft werden können.
Ungeschützter Geschlechtsverkehr als besonders häufiger Übertragungsweg
Das HI-Virus befindet sich in mehreren Körperflüssigkeiten der Infizierten, wie Samen-, Vaginal- und Analflüssigkeit, Blut und Muttermilch. Um übertragen zu werden, müssen diese Flüssigkeiten in Kontakt mit beschädigtem Gewebe oder einer Schleimhaut (z.B. im Rektum, der Vagina, dem Penis oder dem Mund) einer anderen Person kommen. Besonders hoch ist das Ansteckungsrisiko, wenn Drogenabhängige die Nadel eines HIV-Infizierten nutzen, um sich Drogen zu verabreichen. Von 3.200 Neuinfektionen im Jahr entstehen 250 durch intravenösem Drogenkonsum. Am häufigsten wird HIV aber über ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Dabei ist die Gruppe der homosexuellen Männer am meisten gefährdet (2.200 der 3.200 Neuinfektionen). Durch Geschlechtsverkehr zwischen heterosexuellen Partnern kommt es zu rund 750 Neuansteckungen.
Dabei hat Analverkehr eine besonders hohe Ansteckungsrate. Denn hierbei kann es zu kleineren Verletzungen kommen, durch die ein direkter Kontakt des Virus mit dem Blut möglich wird. Auch der Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut erleichtert sowohl die Aufnahme als auch die Abgabe der Viren. Ebenfalls ein erhebliches Risiko für beide Partner besteht beim vaginalen Geschlechtsverkehr. Bei ungeschütztem Oralverkehr ist die Ansteckungsgefahr ein wenig geringer als beim analen oder vaginalen Geschlechtsverkehr und findet vor allem bei der Aufnahme von Ejakulat oder Menstruationsblut mit dem Mund statt, da diese Körperflüssigkeiten im Vergleich zu Scheidensekret oder Lusttropfen viele HI-Viren enthalten. Wenn bereits andere Geschlechtskrankheiten vorhanden sind, ist eine Übertragung wahrscheinlicher. Denn die Zellen, die HIV aufnehmen, liegen dann bereits vermehrt im Genitaltrakt vor.
Vorsicht geboten ist auch, wenn eine HIV-positive Mutter ihr Kind entbindet. Denn sie kann das Virus bei der Geburt durch Geburtsverletzungen auf ihr Kind Übertragen. Die Übertragungswahrscheinlichkeit kann hier aber von 15 bis 20 Prozent auf unter ein Prozent gesenkt werden, wenn die Mutter mit Medikamenten behandelt wird, das Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommt und eine chemotherapeutische Prophylaxe (HIV-PEP) erhält. Stillen sollten HIV-positive Mütter ihr Kind nicht, denn auch durch die Muttermilch kann das Virus an das Kind weitergegeben werden. Das Risiko, sich durch eine Bluttransfusion anzustecken, ist dagegen gering. Denn seit 1985 werden Blutproben und Spenderorgane auf HIV getestet.
Nicht übertragen werden kann das Virus im alltäglichen sozialen Umgang durch Husten, Niesen, Händeschütteln, Umarmen oder Küssen. Auch die gemeinsame Benutzung von Schwimmbädern oder Toiletten ist ungefährlich. Eine Angst, die ebenfalls verbreitet ist, ist, dass das Virus über Insektenstiche übertragen werden kann, wenn das Insekt zuvor einen Betroffenen gestochen hat. Diese Angst ist allerdings unbegründet.
Sie können sich aktiv vor HIV schützen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich oder auch den Partner vor einer Ansteckung zu schützen.
- Praktizieren Sie Safe Sex und sorgen Sie durch ein Kondom (Qualitätskondome mit CE-Zeichen) dafür, dass Sie nicht in Berührung mit Sperma, Scheidenflüssigkeit, Darmsekret, oder Blut kommen
- Verwendung von fettfreien Gleitmitteln, wenn Latex-Kondome benutzt werden
- Nutzen Sie auch beim Oralverkehr ein Kondom oder Dental Dams (auch Lecktuch), um keine Flüssigkeiten auszutauschen
- Vermeiden Sie den Kontakt mit sichtbar veränderten Hautstellen, wie Bläschen oder Warzen
- Benutzung Sie steriles Fixbesteck bei Drogenkonsum
- Achten Sie auf sterile OP-Besteck (auch im Tattoo-Studio)
- Führen Sie regelmäßige HIV-Tests durch
Es kann jedoch vorkommen, dass eine Ansteckung trotz der vorgenommenen Schutzmaßnahmen nicht ausgeschlossen werden kann. Liegt bei einem Sexualpartner HIV vor oder gibt es einen anderen begründeten Verdacht, muss dennoch nicht zwingend eine Ansteckung erfolgen. Nur, wenn das Virus in ausreichender Viruskonzentration übertragen wurde, kommt es zu einer Ansteckung. Selbst dann können aber noch Maßnahmen ergriffen werden, um dieser vorzubeugen. Handelt es sich um Verletzungen der Haut, durch die das HI-Virus eingedrungen sein könnte, sollten diese zunächst mit Wasser und Seife oder einem Antiseptikum ausgespült werden.
Betroffene müssen sich dann unter Umständen einer Postexpositionsprophylaxe (PEP) unterziehen und für vier Wochen HIV-Medikamente einnehmen, die das Virus daran hindern, sich festzusetzen. Es gilt dabei, keine Zeit zu verlieren und innerhalb von zwei bis 24 Stunden – spätestens jedoch 48 Stunden – nach dem fraglichen Kontakt mit der Behandlung zu beginnen. Das Infektionsrisiko wird durch die PEP mit Zidovudin (ZDV) um bis zu 80 Prozent gesenkt. Die Behandlung hat allerdings erhebliche Nebenwirkungen, die die Betroffenen in Kauf nehmen müssen. Diese klingen nach der Behandlung für gewöhnlich aber wieder ab. Ein Arzt wird je nach Infektionsrisiko darüber entscheiden, ob eine solche Prophylaxe angebracht ist.
Diagnose: Ein HIV-Test bringt Gewissheit
Um mit einer Therapie beginnen zu können, die den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflusst, muss das Virus zunächst diagnostiziert werden. Dazu ist es ratsam, einen HIV-Test durchzuführen, falls es eine Situation gab, in der man sich mit HIV angesteckt haben könnte. Durch einen solchen Test bekommen Betroffene nicht nur Klarheit. Er kann auch die Therapie deutlich positiv beeinflussen und das Immunsystem vor dem Virus schützen. Einen HIV-Test können Sie bei einem Haus- oder Facharzt durchführen lassen. Anonyme und kostenlose Tests sind auch beim Gesundheitsamt möglich. Normalerweise werden zwei Tests durchgeführt. In einem ersten Test wird das Blut auf HI-Antikörper untersucht. Sicher ist ein solcher Test erst drei Monate nach der Ansteckung, da Antikörper erst ab circa drei Wochen nach der Ansteckung gebildet werden. Eine frische Infektion mit HIV kann also dennoch vorliegen. Ist der Test positiv ausgefallen, wird ein zweiter Test durchgeführt. Hier werden Antigene – Eiweißstrukturen des Virus, gegen die sich die Antikörper richten – im Blut nachgewiesen. Dieser Test ist bereits sechs Wochen nach einer Ansteckung positiv.
Die Behandlung von HIV ist komplex
HIV ist nicht heilbar aber mittlerweile dank verschiedener Medikamente und der modernen Kombinationstherapie (antiretrovirale Therapie = ART bzw. Hoch aktive ART = HAART) gut behandelbar. Mindestens drei Medikamente werden in Kombination eingesetzt, damit keine Resistenzen gegen das HI-Virus entwickelt werden. An den bereits genannten CD4-Zellen dockt das HI-Virus an und dringt in sie ein. Anschließend produzieren die Zellen neue Viren. Medikamente setzen in diesem Prozess an.
- Entry-Inhibitoren (Fuzeon, Celsentri) verhindern das Eindringen des Virus in die Zelle und verhindern, dass die Virushülle mit der Zellwand verschmilzt.
- NRTI (Nukleosidale bzw. Nukleotidale Reverse-Transkriptase-Inhibitoren/-Hemmer) wie Emtriva, Epivir, Retrovir, Lamivudin oder Videx schleusen einen leicht veränderten Baustein in die Zelle ein, der nur scheinbar zu den anderen des Virus passt. Sie verhindern, dass sich das Virus vermehrt, indem sie das hierfür notwendige Enzym „reverse Transkriptase“ hemmen. Dadurch zerfällt die Erbinformation des Virus, da diese keine Verbindung mehr zueinander haben.
- Ähnlich wirken NNRTI (Nicht-Nukleosidale Reverse-Transkriptase-Inhibitoren/-Hemmer). Zu dieser Gruppe zählen beispielsweise Edurant, Intelence oder Sustiva. Sie machen allerdings das Werkzeug, mit dem die Erbinformationen zusammengesetzt werden, direkt unschädlich, indem sie das entsprechende Enzym blockieren.
- Integrase-Inhibitoren (INI) wie Isentress, Tivicay, Vitekta oder Raltegravir verhindern, dass das Virus seine eigene DNA in die DNA der menschlichen Wirtszelle einfügen kann.
- PI (Protease-Inhibitoren) wie Aptivus, Invirase, Atazanavir oder Prezista hemmen ein Virus-Enzym namens Protease, das die Bausteine des Virus in die richtige Länge schneidet. Der Wirkstoff verhindert, dass neue HI-Viren zusammengesetzt werden können.
- Verschiedene Kombinationspräparate sind ebenfalls erhältlich. Je nachdem, welche Medikamente Ihr Arzt Ihnen empfiehlt, werden unter Umständen auch Medikamente wie Atripla, Combivir, Descovy, oder Triumeq eingesetzt.
Keines dieser Medikamente wirkt alleine so gut, dass das HI-Virus auf Dauer unterdrückt wird. Deshalb werden die Wirkstoffe kombiniert. Alle zwei bis vier Monate müssen die Betroffenen außerdem zum Arzt, um die Viruslast und die Anzahl der T-Helferzellen zu überprüfen. Nur so kann eine Aussage darüber getroffen werden, ob die Therapie anschlägt oder ob sie weiter angepasst werden muss.
MyTherapy untersützt HIV-Betroffene bei der Therapie
Eben weil die Therapie von HIV beziehungsweise AIDS so komplex ist und regelmäßige Arzttermine eingehalten werden müssen, fällt es vielen Betroffenen oft schwer, einen Alltag mit dieser Diagnose zu meistern. Hierbei werden Sie von der App MyTherapy unterstütz. Die verschiedenen Medikamente können eingetragen oder mittels eines Barcode-Scanners gefunden werden. Die genaue Dosis und der Einnahmezeitpunkt können ebenfalls festgelegt werden, sodass die App an die regelmäßige Einnahme erinnert.
Wichtig für Betroffene ist es ebenfalls, sich immer genau über ihren Gesundheitszustand im Klaren zu sein. So kann die Therapie angepasst werden. Daher bietet das integrierte Gesundheitstagebuch die Möglichkeit, nicht nur die Blutwerte zu dokumentieren. Es unterstützt auch bei der Aufzeichnung möglicher Symptome. Diese Dokumentation kann dem Arzt in ausgedruckter Form vorgelegt werden, sodass er über den weiteren Verlauf der Therapie entscheiden kann. Da regelmäßige Arztbesuche und Tests ebenfalls unabdingbar sind, erinnert MyTherapy Betroffene auch hieran. So kann eine To-Do-Liste erstellt werden, die sich einfach abhaken lässt. Damit bekommen Patienten die Kontrolle über ihr Leben zurück und können sich ein Stück weit sicherer fühlen. Obwohl ein Leben mit HIV bedeutet, dass Betroffene ein Leben lang mit dieser Krankheit umgehen müssen, ist die Diagnose HIV heute kein Todesurteil mehr. Apps wie MyTherapy helfen zusätzlich, auch im Alltag besser mit HIV zurecht zu kommen.
Sources
- http://www.aerztezeitung.de/extras/patienteninfo/info-hiv/patienteninfo-hiv-1.pdf
- https://www.aidshilfe.de/safer-sex-unfall
- https://www.aidshilfe.de/sites/default/files/documents/aktuelle_liste_der_antiretroviralen_medikamente_2016_10_20.pdf
- https://www.aidshilfe.de/sites/default/files/documents/Deutsch-Osterreichische%20Leitlinien%20zur%20Postexpositionellen%20Prophylaxe%20der%20HIV-Infektion.pdf
- https://www.gib-aids-keine-chance.de/wissen/aids_hiv/behandlung_von_hiv_und_aids.php
- https://www.gib-aids-keine-chance.de/wissen/hiv_aids.php
- https://www.gib-aids-keine-chance.de/wissen/safer_sex.php
- http://www.hivleitfaden.de/cms/index.asp?inst=hivleitfaden&snr=2173
- http://www.ifi-medizin.de/de/verlauf-der-infektion.html
- http://www.internisten-im-netz.de/de_hiv-aids-symptome-stadien_573.html
- http://www.netdoktor.de/krankheiten/aids/
- http://www.netdoktor.de/krankheiten/aids/hiv-test/
- http://www.onmeda.de/hiv_aids/hiv_aids_faq-wie-kann-man-sich-vor-hiv-schuetzen--16126-5.html
- http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=37267
- http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2016/45/Art_01.html