Winterblues und Winterdepression – Wie Sie sie erkennen und was Sie tun können

Gedrückte Stimmung in der dunklen Jahreszeit? Winterblues oder eine saisonal abhängige Depression (SAD) können die Ursache sein. Erfahren Sie die Unterschiede und was dagegen hilft.

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Lisa

Die Tage werden kürzer, das Wetter nasskalt und manchmal möchte man sich am liebsten unter der Bettdecke verkriechen und bis zum Frühling nicht mehr hervorschauen. Man fühlt sich häufig antriebslos und einen Tag im Bett mit Schlafen zu verbringen, klingt schon sehr verlockend. Typische Anzeichen dafür, dass einen der Winterblues oder gar eine saisonal abhängige Depression (SAD) – oft auch als Winterdepression bezeichnet – gepackt hat. Doch wie erkennt man den Unterschied zwischen einer Depression, einer saisonal abhängigen Depression und einem Winterblues? Wie kommt es dazu, was kann man gegen die Symptome tun und wann sollte man zum Arzt gehen? Die Antworten finden Sie hier.

Je länger der Winter dauert und je düsterer die Tage sind, umso mehr Menschen bekommen eine saisonal abhängige Depression (SAD). Das Klima, die genetische Disposition, das Geschlecht und das Alter – Frauen und junge Menschen sind häufiger betroffen – sind ebenfalls beeinflussende Faktoren.

Symptomatisch für eine Winterdepression beziehungsweise SAD und auch den Winterblues sind Antriebslosigkeit, gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Reizbarkeit oder auch ein vermehrtes Schlafbedürfnis. Auch kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Süßigkeiten oder Kartoffelchips stehen hoch im Kurs.

Winterblues, saisonal abhängige Depression (SAD) oder Depression?

Typisch für den Winterblues ist es, wenn die Stimmung nur für kurze Zeit gedrückt ist. Treten die Symptome in mehreren Jahren hintereinander auf und bleiben für mindestens zwei Wochen bestehen, geht das aber über den Winterblues hinaus. Dann kann es sich unter Umständen um eine SAD beziehungsweise Winterdepression handeln. Diese beginnt meist ab November und die Symptome verschwinden, wenn sich die Sonne im Frühjahr wieder länger zeigt. Trotzdem sollten Sie zu einem Arzt gehen, wenn die Symptome mehrere Wochen anhalten und der Leidensdruck besonders hoch wird. Denn auch die SAD ist eine ernstzunehmende Erkrankung und kann, wenn sie nicht behandelt wird, in schweren Fällen sogar zu Selbstmordgedanken führen.

Unterschiede zu einer „echten“ Depression gibt es dennoch, auch wenn sie sich in vielerlei Hinsicht ähneln. Im Gegensatz zur Depression tritt die SAD nur in der dunklen Jahreszeit auf. Auch einige Symptome unterscheiden sich. Antriebslosigkeit, Gereiztheit und gedrückte Stimmung können in beiden Fällen vorhanden sein. Doch mit einer Winterdepression gehen auch atypische Symptome einher. Im Gegensatz zu Appetitlosigkeit schlägt beispielsweise der Heißhunger zu. Auch haben Menschen mit Winterdepressionen keine Probleme ein- oder durchzuschlafen, sondern kommen am Morgen schwer aus dem Bett und haben das Gefühl, den ganzen Tag schlafen zu können, da sie unter extremer Müdigkeit leiden.

Wie kommt es zu Winterblues und Winterdepression?

Schuld am gedrückten Gemütszustand ist in der Regel der Mangel an Licht und das dadurch entstehende Ungleichgewicht bei Hormonen und Botenstoffen. Wenn das Tageslicht schwindet, sinkt unter anderem der Serotoninspiegel. Dieses Hormon beeinflusst beispielsweise Stimmung und Appetit. Der Körper bekommt das Signal, sich Ruhe zu gönnen. Gleichzeitig wird mehr Melatonin ausgeschüttet, wenn weniger Licht auf die Netzhaut trifft. So wird das Schlafbedürfnis erhöht, die Energie nimmt ab und die Stimmung geht in den Keller. Auch Vitamin D steht im Verdacht, mit Schuld an der Winterdepression zu sein. Denn der Spiegel dieses „Sonnenvitamins“ geht im Winter ebenfalls in den Keller.

Was hilft gegen Winterblues und Winterdepression? – 3 Tipps

1. Frische Luft

Winterdepressionen lassen sich besonders gut durch Licht therapieren. Aus diesem Grund sollten Sie möglichst viel Zeit im Freien verbringen und beispielsweise Joggen oder Spazieren gehen. Denn auch wenn die Tage im Winter nicht besonders hell sind, hilft das natürliche Tageslicht. Außerdem ist die Bewegung beim Spazieren gehen oder Joggen ein guter Nebeneffekt. Denn Sport hebt die Stimmung ebenfalls.

2. Licht

Auch über eine Lichttherapie können Sie – besonders in schwereren Fällen – nachdenken und darüber mit Ihrem Arzt sprechen. Sie können dann beispielsweise ambulant eine Lichttherapie machen oder Ihr Arzt kann Ihnen auf Rezept eine UV-Speziallampe verordnen. Diese hat eine Lichtstärke von etwa 10.000 Lux. Vor dieser Speziellampe sitzen Sie circa eine Stunde mit geöffneten Augen, damit das Licht nicht nur über die Haut, sondern auch über die Netzhaut aufgenommen werden kann. Innerhalb von zwei bis drei Wochen sollten sich die Symptome so verbessern. Eine normale Zimmerlampe oder der Gang ins Solarium reichen übrigens nicht aus, um die SAD zu verbessern.

3. Vitamin D

Erfolg versprechen auch Vitamin-D-Präparate in hohen Dosen, die die Stimmung heben, die Leistungsfähigkeit verbessern und das Immunsystem stärken sollen. Eine mögliche Vitamin-D-Therapie und die höhe der Dosis sollten Sie aber ebenfalls mit Ihrem Arzt besprechen.

Bringt all dies keine Besserung und leiden Sie unter stark anhaltenden Symptomen, ist es möglich, dass ein Facharzt Ihnen Antidepressiva verschreibt. Hier gibt es verschiedene Präparate, über die Sie mit einem Experten sprechen sollten. Grundsätzlich sollten Sie im Winter viel Zeit an der frischen Luft verbringen. Denn dann hat nicht nur der Winterblues schlechte Chancen. Sie tun auch gleichzeitig etwas für Ihr körperliches Wohlbefinden.


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