Schätzungen zufolge leben in Deutschland mehr als 85.000 Menschen mit HIV. Von dieser Diagnose zu erfahren, ist zweifellos ein Schock. Nicht immer kommen Menschen alleine mit der Diagnose zurecht. Vor allem aus Angst vor Vorurteilen sprechen viele nicht gerne mit Freunden oder Angehörigen darüber. Hier beginnt die Arbeit von Vereinen und Organisationen, die sich dem Thema HIV und AIDS verschrieben haben. Sie helfen Menschen mit HIV und AIDS dabei, mit ihrer Diagnose besser umgehen und leben zu können. Sie bieten emotionale Unterstützung und klären nicht nur Menschen mit HIV und AIDS selbst, sondern auch die breite Öffentlichkeit über die Erkrankung auf. Egal, ob Sie selbst Hilfe benötigen oder sich nur informieren möchten: Bei diesen Organisationen finden Sie Hilfe.
Deutsche AIDS‑Hilfe
Die Deutsche AIDS-Hilfe sieht sich als Vertreter von Menschen mit HIV- oder AIDS-Diagnose in Deutschland und kämpft für deren Interessen in der Öffentlichkeit, gegenüber der Politik und der medizinischen Forschung. Auch Aufklärung, unter anderem über sexuell übertragbare Erkrankungen, steht auf dem Programm der Deutschen AIDS-Hilfe. Auf der Webseite finden nicht nur Patienten selbst, sondern auch deren Angehörige wertvolle Informationen zu den Themen HIV und AIDS. Sie können sich über aktuelle Themen informieren, sich Hilfe holen und beraten lassen. Außerdem kann die Deutsche AIDS-Hilfe kostenlos angerufen oder online kontaktiert werden. Auch für persönliche Gespräche für diverse Fragen stehen erfahrene Mitarbeiter zur Verfügung. Bundesweit bietet die Deutsche AIDS-Hilfe auch Seminare, thematische Gesprächskreise und viele weitere Veranstaltungen an.
Deutsche AIDS‑Stiftung
Was die Deutsche AIDS-Stiftung ausmacht, zeigt sich sehr deutlich in der Präambel der Satzung: „Die Deutsche AIDS-Stiftung will die Lebensbedingungen von HIV-positiven und an AIDS erkrankten Menschen verbessern und ihr Selbstvertrauen stärken, so dass sie ein selbstverantwortliches, sinnerfülltes und sozial akzeptiertes Leben führen können.“ Die AIDS-Stiftung unterstützt Menschen mit HIV und AIDS daher nicht nur in diversen Hilfs- und Präventionsprojekten, sowie durch Spenden, sondern hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, über die Krankheit aufzuklären und Menschen mit HIV und AIDS, konkrete Hilfe anzubieten. Deshalb stellt sie entsprechende Informationen auf der Webseite zur Verfügung, übernimmt die Schirmherrschaft für Veranstaltungen und bietet auch Patienten in Not konkrete Hilfe in Form von Spenden, Genesungsreisen, Wohn- oder Arbeitsprojekten an.
Liebesleben
Die Kampagnen von „Gib Aids keine Chance“ kennt wohl so gut wie jeder von uns. Das Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) heißt seit einiger Zeit „Liebesleben“ und klärt neben HIV auch über andere sexuell übertragbare Krankheiten auf. Auch hier können sich Menschen mit HIV und AIDS direkt beraten lassen – aber eben auch zu anderen Erkrankungen. Der Fokus liegt dabei in erster Linie auf Prävention und Aufklärung, um zu verhindern, dass sich mehr Menschen mit HIV oder anderen Erkrankungen anstecken. Speziell den Fragen von Jugendlichen stellt sich übrigens das Portal loveline.de der BZgA.
Netzwerk Frauen & Aids
Ein bundesweiter Zusammenschluss von Frauen für Frauen ist das „Netzwerk Frauen & Aids“. Beratung, Prävention, medizinische, moralische und psychologische Unterstützung gehören unter anderem zu den diversen Aufgaben, denen sich das Netzwerk annimmt. Auch die Interessen von Frauen mit HIV und AIDS in der Politik und Arbeitswelt sollen durchgesetzt werden. Mitmachen kann jede Frau – egal ob sie mit HIV lebt oder nicht. So viele Frauen wie möglich sollen so unterstützt werden. Das passiert durch die sogenannten Knotenfrauen, die über ganz Deutschland verteilt sind, dabei als erste Anlaufstelle dienen, Informationen weitergeben und für Frauen in ihrer Region da sind. Mehrmals im Jahr werden auch deutschlandweite Treffen organisiert, auf denen Arbeitsgruppen in Fachvorträgen aufklären und Hilfestellung geben können.
Projekt Information e.V.
„Projekt Information“ – der Name sagt alles. Menschen mit und ohne HIV engagieren sich hier und möchten sowohl Patienten, als auch der Öffentlichkeit ein breites und differenziertes Bild über die Erkrankung vermitteln. Dazu gehört es, über Behandlungsmöglichkeiten zu informieren, Fachvorträge und Projekte anzustoßen sowie die Therapie zu begleiten. Menschen mit HIV und AIDS bekommen Hilfe, wenn sie sich mit ihren Herausforderungen, Problemen und Krisen an „Projekt Information“ wenden. Auch eine telefonische Beratungshotline, die gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten aufklärt und Hilfestellung leistet, ist vorhanden. Mitglied in diesem gemeinnützigen Verein kann jeder werden, der sich gerne engagieren möchte.
Regionale Organisationen
Neben diesen national agierenden Organisationen, engagieren sich auch regional verschiedene Vereine und Organisationen. Sie kümmern sich speziell um die Bedürfnisse der Menschen mit HIV und AIDS in den jeweiligen Regionen. Gemeinsam haben alle, dass sie das Bewusstsein für HIV und AIDS auch in der Öffentlichkeit schärfen und Patienten und deren Angehörige unterstützen wollen. Die Organisationen bieten dabei auch die Möglichkeit, sich auf HIV testen zu lassen. Sollte die Diagnose positiv sein, helfen die entsprechenden Angebote, besser mit der Erkrankung und deren Auswirkungen auf das tägliche Leben umzugehen. Patienten werden eingebunden und an verschiedene Selbsthilfeangebote herangeführt.
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