Wie aus dem Jahresbericht der deutschen Rheuma-Liga hervorgeht, leben rund 17 Millionen Menschen in Deutschland mit einer rheumatischen Erkrankung. Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Auch circa 13.000 Kinder und Jugendliche, sowie zahlreiche junge Erwachsene leben mit Rheuma. Trotzdem ist das Wissen über die Erkrankung, die starke Schmerzen auslösen kann, oft begrenzt – vor allem, weil es sich bei Rheuma nicht um eine einzige, sondern um hunderte verschiedene Erkrankungen handelt. Um einen ersten Überblick über die Krankheiten des rheumatischen Formenkreises – wie „Rheuma“ medizinisch korrekt bezeichnet wird – zu geben, haben wir uns auf die Suche nach den Antworten auf die häufigsten Fragen gemacht.
1. Was ist Rheuma?
Bei Rheuma handelt es sich um ein Erkrankungsbild, welches sich nicht genau abgrenzen lässt. Fachlich bzw. medizinisch korrekt müsste der Begriff „Rheuma“ als „Krankheiten des rheumatischen Formenkreises“ bezeichnet werden. Denn „Rheuma“ ist keine Erkrankung im engeren Sinne, sondern fasst als Oberbegriff rund 300, oft schmerzhafte, Erkrankungen des Bewegungsapparates, die chronisch und meist schubweise verlaufen, zusammen. Phasen, in denen Symptome und Schmerzen auftreten, wechseln sich mit nahezu beschwerdefreien Phasen ab. Neben dem Bewegungsapparat kann sich Rheuma auch auf die Organe auswirken. Verschiedene rheumatische Krankheitsbilder können beispielsweise zu Herzmuskel-, Rippenfell- oder Nierenentzündungen, Entzündungen der Augen oder zu Entzündungen des Darms führen.
2. Was ist der Unterschied zwischen Rheuma und rheumatoider Arthritis?
Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die Begriffe „Rheuma“ und „rheumatoide Arthritis“ häufig synonym verwendet. Daher wird die rheumatoide Arthritis teilweise als „Rheuma im engeren Sinne“ bezeichnet. Bei dieser, am häufigsten auftretenden, chronischen Gelenksentzündung entzündet sich die Schleimhaut der Gelenke. Im weiteren Verlauf sind auch die Gelenke selbst, Sehnenscheiden und Schleimbeutel betroffen, bevor – ohne geeignete Therapie – Gelenksknorpel und Knochen zerstört werden.
3. Welche Formen von Rheuma gibt es?
Da der Begriff „Rheuma“ nicht genau definiert ist, verschiedene Krankheitsbilder unter den Oberbegriff „Rheuma“ gefasst werden und kein Krankheitsverlauf dem anderen gleicht, werden die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, je nach der zugrundeliegenden Problematik beziehungsweise Störung, in insgesamt vier Hauptgruppen unterteilt:
- Entzündlich-rheumatische Erkrankungen
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind diejenigen, die wohl den meisten Menschen in den Sinn kommen, wenn Sie den Begriff „Rheuma“ hören. Die Symptome werden durch Entzündungen ausgelöst, wobei häufig der Bewegungsapparat betroffen ist. Allerdings beschränken sich die Entzündungen oft nicht auf die Gelenke. Neben Gelenken und der Wirbelsäule können sich die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen auf das Bindegewebe und die Gefäße, aber auch auf Organe oder das Nervensystem auswirken. Die rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Psoriasis-Arthritis, Bindegewebs- und Gefäßentzündungen, systemischer Lupus erythematodes (SLE) oder die Sklerodermie gehören beispielsweise zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. - Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen gehen mit der Schädigung des Gelenkknorpels einher, die durch verschiedene Umstände (Alter, Fehl- oder Überbelastung, Abnutzung, Vorerkrankungen) entstehen können. Zu dieser Gruppe der rheumatischen Erkrankungen gehört z.B. die Arthrose, die in verschiedenen Körperbereichen auftreten kann. - Weichteilrheumatismus
Unter Weichteilrheumatismus werden verschiedene entzündliche und nicht entzündliche Erkrankungen der Weichteile, wie Erkrankungen des Unterhautfettgewebes, der Sehnen, der Bänder, von Schleimbeuteln oder Muskeln gefasst. Neben Schleimbeutelerkrankungen ist die Fibromyalgie die wohl bekannteste Form des Weichteilrheumatismus. - Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden
Bei Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden sind die Beschwerden eine Folge von Stoffwechselerkrankungen, die – wie im Fall der Gicht – Gelenksentzündungen verursachen können. Bei Osteoporose, die ebenfalls zu den Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden gehört, sind häufig starke Rücken- oder auch Knieschmerzen die Folge.
4. Wie äußert sich Rheuma?
So vielfältig wie die verschiedenen rheumatischen Erkrankungen selbst, sind auch ihre Symptome. Anhand der vier Hauptkategorien, in die die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises eingeteilt werden, kann ein grober Überblick über die Symptome gegeben werden. Zu beachten ist jedoch, dass sich die Symptome zwar ähneln, jede rheumatische Erkrankung aber auch eigene Symptome mit sich bringt. Selbst ein und dieselbe Diagnose führt bei verschiedenen Menschen häufig zu unterschiedlichen Beschwerden und Krankheitsverläufen.
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen
Typische Anzeichen:
- warme, geschwollene oder gerötete Gelenke
- Gelenkschmerzen
- Gelenksteifheit (vor allem am Morgen)
- Kraftlosigkeit in den Händen
Im weiteren Verlauf können sich die Gelenke verformen, sodass das letzte Fingerglied abknickt. Die Beweglichkeit nimmt ab, Fingerknöchel treten hervor und die betroffenen Stellen schmerzen stark.
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen beschränken sich nicht immer auf den Bewegungsapparat. Oft sind auch das Nervensystem und Organe betroffen, was unter anderem mit diesen Symptomen einhergehen kann:
- Haut: Entzündung der Hautgefäße, Rheumaknoten
- Augen: Augenentzündungen
- Herz: Herzbeutelentzündungen
- Lunge: Rippenfellentzündungen, Lungenfibrose
- Nieren: Nierenfunktionsstörungen bis hin zum Nierenversagen
- Gehirn: Entzündungsreaktionen, Psychosen, Krampfanfälle
Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
Typische Anzeichen für Arthrose:
- Gelenksteifheit (vor allem am Morgen)
- Schmerzen unter Belastung
- Bewegungseinschränkungen
- Geschwollene und knirschende Gelenke
Es können Schmerzen bei Bewegungen, später auch in Ruhe auftreten. Durch die Fehlhaltung, die aufgrund dessen oft eingenommen wird, verändert sich die Gelenkstruktur und es treten vermehrt Muskelprobleme auf. Daraufhin kann es zu einer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit kommen.
Weichteilrheumatismus
Weichteilrheumatismus kann folgende Symptome verursachen:
- Muskelverspannungen
- Muskelverhärtungen
- Druckschmerz am Sehnenansatz, wenn die Sehnen betroffen sind
- Müdigkeit
- Schlafstörungen
Die häufigste Form des Weichteilrheumatismus ist die Fibromyalgie, die sich auf diese Weise äußern kann:
- Schlafstörungen, Müdigkeit und Erschöpfung
- Muskelschmerzen
- Muskelsteifigkeit oder -brennen
- Gefühlsstörungen wie Taubheit oder Kribbeln
- Mundtrockenheit
- Schwitzen oder Frieren
- Magen-Darm-Probleme
- Probleme beim Wasserlassen
- Herzrasen und Atemnotgefühl
Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden
Gicht und Osteoporose gehören im Bereich der Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden zu den häufigsten Erkrankungen.
Typische Symptome der Gicht:
- Erhöhter Harnsäurespiegel
- Schwere Schmerzattacken
- Bewegungsempfindlichkeit
- Bewegungsschmerz
- Geschwollene Gelenke
Typische Symptome von Osteoporose:
- Schmerzen in Rücken oder Knie
- Stress- bzw. Spontanfrakturen
- Wirbelkörperbrüche
- Schwächegefühl im Rücken
Im weiteren Verlauf verkrümmt und verkürzt sich die Wirbelsäule, was eine Größenabnahme und einen Rundrücken zur Folge hat.
5. Betrifft Rheuma nur die Gelenke?
Je nachdem welche Krankheit des rheumatischen Formenkreises vorliegt, können neben den Gelenken auch Weichteile wie Sehnen oder Muskeln, das Bindegewebe, Gefäße, aber auch sämtliche Organe und das gesamte Nervensystem betroffen sein.
6. Wie entsteht Rheuma?
Wie Rheuma genau entsteht und durch welche Faktoren es verursacht wird, ist bis heute nicht im Einzelnen geklärt:
- Entzündlich-rheumatische Erkrankungen
Fest steht, dass es sich bei den entzündlichen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises um Autoimmunerkrankungen handelt. Normalerweise schützt sich der Körper mit Entzündungen gegen Infektionen. Im Falle entzündlich-rheumatischer Erkrankungen entstehen diese allerdings dadurch, dass das Immunsystem fälschlicherweise den eigenen Körper angreift, weil es körpereigene Strukturen als fremd und schädlich einstuft. Es treten – die für Entzündungen typischen – Anzeichen, wie Schwellungen, Rötungen und Hitze an den betroffenen Stellen auf. Eine familiäre Komponente kann bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ebenfalls angenommen werden, denn in einigen Familien kommen rheumatische Erkrankungen gehäuft vor. Auslöser von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen können darüber hinaus Infektionen, wie Streptokokken oder Borrelien, aber auch Giftstoffe und Umwelteinflüsse sein. - Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
Auch die Anlage zur Entwicklung einer Arthrose kann in einzelnen Fällen vererbt werden. Normalerweise werden solch degenerative Erkrankungen aber vor allem durch Abnutzung ausgelöst, die durch Fehlbelastung, eine ungesunde Lebensweise und daraus resultierendes Übergewicht begünstigt wird. - Weichteilrheumatismus
Ähnlich verhält es sich bei Weichteilrheumatismus. Denn die nicht entzündliche Form wird ebenfalls durch Fehl- oder Überbelastung ausgelöst, wodurch die Weichteile (Muskeln, Sehnen etc.) gereizt werden. Die Ursachen entzündlicher Formen sind bis heute nicht genau erforscht. Vermutet werden ebenfalls Überbelastung, genetische Komponenten, psychische Belastung, aber auch Vorerkrankungen, wie Infekte, Autoimmunerkrankungen oder Tumore. - Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden
Unter den Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden treten vor allem Gicht und Osteoporose gehäuft auf. Gicht wird wird durch eine zu hohe Konzentration von Harnsäure im Blut ausgelöst, während Osteoporose mit hormonellen Störungen zusammenhängt. Ihre Entstehung wird durch kalziumarme Ernährung und vermutlich durch genetische Komponenten begünstigt.
7. Ist Rheuma vererbbar?
Bei den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises handelt es sich nicht um Erbkrankheiten im eigentlichen Sinne. Denn es ist nicht nur ein Gen für die Erkrankung verantwortlich. Damit wird Rheuma nicht direkt von Eltern auf das Kind übertragen. Es liegt jedoch eine genetische Komponente vor, die dazu führt, dass rheumatische Erkrankungen familiär gehäuft auftreten. Mutationen bestimmter Gene führen dazu, dass sich das Risiko für Rheuma – jedoch auch für andere Autoimmunerkrankungen – erhöht. Haben die Eltern Rheuma muss dies im Umkehrschluss also nicht bedeuten, dass auch bei den Kindern Rheuma auftritt. Denn genetische Faktoren sind nicht der alleinige Grund für den Ausbruch von Rheuma.
8. Ist Rheuma heilbar?
Rheuma ist nicht heilbar. Doch für die unterschiedlichen Krankheitsbilder existieren mittlerweile gut verträgliche Behandlungsmethoden, die im Idealfall ein weitgehend normales Leben möglich machen.
9. Wie kann die medikamentöse Behandlung bei Rheuma aussehen?
Medikamente ermöglichen es, über längere Zeiträume hinweg, weitgehend beschwerdefrei zu leben und die Krankheit lange am Fortschreiten zu hindern. Ziel ist es, neben den Schmerzen auch die Entzündungen zu lindern und dafür zu sorgen, dass die Gelenke und weitere betroffene Körperregionen nicht weiter zerstört werden.
Grundsätzlich können daher verschiedene Kategorien von Medikamenten unterschieden werden:
- Schmerzmittel werden zur symptomatischen Behandlung eingesetzt und wirken kurzfristig, um akute Schmerzen zu lindern.
- Nicht-steroidale Antirheumatika gehören, wie Schmerzmittel, zur symptomatischen Therapie, sind kortisonfrei und sollen die Entzündung hemmen. Sie beeinflussen aber den Krankheitsverlauf selbst nicht.
- Kortison hemmt ebenfalls Entzündungen und Schmerzen, beeinflusst den Verlauf der Erkrankung aber ebenso wenig wie nicht-steroidale Antirheumatika.
- Krankheitsmodifizierende Medikamente oder auch die sogenannte Basistherapie, wird über einen längeren Zeitraum zur Behandlung von Rheuma genutzt. Die Wirkung der Therapie setzt erst nach einiger Zeit ein, ist dafür aber langfristig. Medikamente dieser Gruppe sollen den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen, indem sie ihn verlangsamen oder gar ganz stoppen.
Oft werden Medikamente mit unterschiedlicher Wirkweise in Kombination eingesetzt. So sollen die Schmerzen gelindert und die Krankheitsaktivität in den verschiedenen Körperregionen, sowie die systemische Aktivität, verringert werden.
10. Welche Therapiemaßnahmen gibt es bei rheumatischen Erkrankungen neben der medikamentösen Behandlung?
Zu einer umfassenden Therapie gehören neben der richtigen Medikation immer auch weitere Komponenten.
Besonders, wenn die Gelenke von Rheuma betroffen sind, ist es wichtig, diese so beweglich wie möglich zu halten. Gleichzeitig soll die Muskulatur gestärkt und Schmerzen gelindert werden. Erreicht wird dies durch Physiotherapie und Krankengymnastik. In der Ergotherapie wiederum erlernen Patienten Gelenkschutzmaßnahmen. Die Therapie unterstützt dabei, herauszufinden, wie Bewegungen im Alltag so schonend wie möglich ausgeführt werden können, ohne dabei Fehlhaltungen einzunehmen, die die Beschwerden langfristig verschlimmern könnten. Physikalische Therapien, wie Wärme- und Kältetherapie oder Massagen, können ebenfalls Linderung verschaffen. Meist als letztes Mittel der Wahl wird über eine Operation nachgedacht, um beispielsweise Fehlstellungen zu korrigieren oder einen Gelenkersatz einzusetzen.
Welche Therapie am besten geeignet ist und welche Maßnahmen im individuellen Fall kombiniert werden können, entscheidet der behandelnde (Fach-)Arzt in aller Regel gemeinsam und in Absprache mit dem Patienten.
11. Wie kann man seine Gelenke bei Rheuma schützen?
Besonders in akuten Krankheitsphasen ist es bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises wichtig, dass die Gelenke geschützt werden. Dabei sollte auf keinen Fall auf Bewegung verzichtet werden. Sport sollte vielmehr Teil des Alltags sein, um die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten. Es sollte insbesondere darauf geachtet werden, dass keine Fehlhaltungen entstehen, dass die Gelenke achsengerecht belastet werden und eine Balance zwischen Be- und Entlastung herrscht.
In Sanitätshäusern findet man außerdem wertvolle Hilfsmittel, wie Griffverdickungen zum Halten von Gegenständen, die die Fingergelenke entlasten. Auch ergonomische Arbeitsmittel wie höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Bürostühle oder Tastaturen können den Alltag erleichtern. Mit einem Rezept des behandelnden Arztes erhält man hierfür einen Zuschuss oder – nach Absprache mit dem Arbeitgeber – sogar eine vollständige Erstattung.
12. Wie sollte man seinen Lebensstil anpassen, wenn man mit rheumatischer Erkrankung lebt?
Ein gesunder Lebensstil ist auch bei rheumatischen Erkrankungen unabdingbar. Auf Nikotin sollte dabei unbedingt verzichtet werden. Erwiesenermaßen triggert das Rauchen die Entstehung einiger rheumatischer Erkrankungen. Die Giftstoffe in Zigaretten begünstigen die Bildung entzündungsfördernder Antikörper, schwächen den Körper und können außerdem den Erfolg der medikamentösen Therapie beeinträchtigen.
Im Gegensatz zu Zigaretten, muss auf Alkohol und Kaffee nicht vollständig verzichtet werden. Allerdings sollten beide Genussmittel in einem vernünftigen Maß konsumiert werden. Auch eine gesunde Ernährung kann zur Linderung der Beschwerden beitragen und Entzündungen hemmen. Besonders die Zufuhr der entzündungsfördernden Arachidonsäure, die vor allem in Fleisch, fetthaltigen Milchprodukten und Ei enthalten ist, sollte eingedämmt werden. Empfehlenswert sind dagegen beispielsweise Gemüse, Obst, Fisch, Salate mit Pflanzenölen oder fettarme Milchprodukte. Durch eine gesunde Ernährung kann zudem das Körpergewicht positiv beeinflusst werden. Da Übergewicht die Gelenke und den Körper zusätzlich belastet, sollten unnötige Pfunde besser vermieden werden.
13. Kann man mit Rheuma Sport treiben? Wenn ja, welche Sportarten eignen sich?
Man sollte – trotz oder gerade wegen einer rheumatischen Erkrankung – unbedingt sportlich aktiv sein. Denn Sport sorgt dafür, dass die Gelenke beweglich bleiben und wirkt sich auch auf andere Körperfunktionen und das psychische Wohlbefinden positiv aus. dabei eignet sich nahezu jede Sportart – egal, ob Fußball, Kampfsport oder Tennis. Zu beachten ist jedoch, dass die Gelenke keiner Überbelastung ausgesetzt werden. Daher sollte man nicht permanent bis an die persönliche Belastungsgrenze gehen. Sind die Gelenke akut entzündet, kann man sich zwar körperlich betätigen, sollte aber eine starke Reizung der Gelenke möglichst vermeiden.
14. Wie wird Rheuma festgestellt?
Liegt der Verdacht vor, dass eine Erkrankung des rheumatischen Formenkreises vorliegt, wird der jeweils behandelnde (Fach-)Arzt in der Regel zunächst die Gelenke abtasten und die Beweglichkeit der Gelenke überprüfen. Röntgen, Ultraschall und eine Magnetresonanztomografie können bei der Diagnosestellung helfen. Außerdem wird der Arzt eine Blutuntersuchung veranlassen. Denn die Kombination verschiedener Faktoren kann auf das Vorliegen einer rheumatischen Erkrankung hinweisen. So werden das C-reaktive Protein (CRP) und die Blutsenkungsgeschwindigkeit gemessen, die Aufschluss darüber geben, ob Entzündungen im Körper schlummern. Ein erhöhter Rheumafaktor kann ebenfalls für Rheuma sprechen, ist aber kein sicheres Indiz, da er nicht bei allen Menschen, die Rheuma haben, vorliegt. Antikörper im Blut geben oft besseren Aufschluss über rheumatische Erkrankungen.
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