Alle 28 Tage – meist ein wenig früher oder später – leben Männer bisweilen gefährlich. Denn dann kündigt sich bei vielen Frauen nicht nur die Regelblutung an, sondern etwas, das manchmal noch viel schlimmer ist: PMS, das prämenstruelle Syndrom und damit eine Zeit, in der es Männer ihrer Frau kaum recht machen können.
Den Reproductive Health Day nehmen wir zum Anlass, Ihnen, liebe Männer, ein wenig unter die Arme zugreifen. Immerhin ist es nicht besonders leicht, das kleine Monster zu zähmen, zu dem Ihre Frau in dieser Zeit werden kann. Deshalb verraten wir Ihnen in einem Brief, wie Sie mit Ihrer Partnerin umgehen sollten, um ihr – und besonders sich – das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Ihrer Liebsten verraten wir im Gegenzug, was sie selbst tun kann, um die Tage vor den Tagen zu überstehen. Zum Leitfaden für die Frau geht es hier entlang.
Wir haben einen Überlebenstipp vergessen? Eine App oder Website, die das Zeug zum Geheimtipp hat? Wir freuen uns über eine Nachricht.
Liebe Männer,
kennen Sie das: ungefähr einmal im Monat möchten Sie gerne die Flucht ergreifen? Immer dann, wenn sich Ihre Partnerin von der liebreizenden, charmanten und gelassenen Frau, die Sie kennen und lieben, in ein weinerliches, schreiendes mit Gegenständen werfendes Häufchen Elend verwandelt. Zugegeben, ein wenig überspitzt mag das klingen. Aber insgeheim fragen Sie sich doch, warum Ihre Liebste von Dr. Jekyll zu Mr. Hyde mutiert oder statt der Schönen jetzt das Biest vor Ihnen steht und Ihnen das Geschirr entgegenwirft, von dem Sie vergessen haben, es abzuspülen.
Kommen Ihnen solche oder ähnliche Szenen bekannt vor, gehören Sie zu den Männern, die mit einer der Frauen zusammen sind, die an PMS, dem prämenstruellen Syndrom, leiden. Und das sind immerhin rund 20 Prozent der Frauen im gebährfähigen Alter. Die gute Nachricht an dieser Stelle also: Sie sind nicht allein. Vielleicht versucht gerade in diesem Moment Ihr bester Freund einem fliegenden Teller auszuweichen oder Ihr Nachbar verzweifelt zu ergründen, wieso seine Frau in Tränen ausgebrochen ist, als er nach Hause kam. Stellen Sie sich PMS wie einen kleinen Dämon vor, der dafür sorgt, dass sich Ihre Partnerin seltsam verhält.
Eines können wir immerhin versprechen: Es wird Ihnen nie langweilig werden. Ein bisschen was tun können Sie aber trotzdem, um aus dem kleinen Monster wieder eine normale Frau zu machen.
Das A und O: Nehmen Sie Ihre Frau ernst, reden Sie die Symptome nicht klein und verkneifen Sie sich Sprüche wie „du bekommst wohl deine Tage“, wenn Sie Ihren Beziehungsstatus nicht auf „Single“ ändern wollen. Machen Sie sich mit den Symptomen vertrauet. Denn wer den Feind kennt, kann besser gegen ihn angehen.
Die Stimmungsschwankungen dürften Ihnen nicht entgangen sein. Gerade noch quietschvergnügt, kann es passieren, dass Ihre Frau fünf Minuten später in Tränen ausbricht oder sie mit einem Schwall an Beschimpfungen überschüttet. Dabei sei Ihnen versichert, auch für Ihre Partnerin sind solche Situationen nicht angenehm. Deshalb haben wir ein paar Tipps für Ihre Frau gesammelt, mit denen sie ihre Symptome besser bekämpfen kann. Weisen Sie sie gerne darauf hin.
Was tun mit dem PMS-Teufelchen? Hier ein paar Tipps
Tatsächlich können Sie selbst einiges tun, um zum Wohlbefinden Ihrer unter PMS leidenden Partnerin beizutragen. Statt in der Kneipe zu bleiben und zu warten, bis das Übel vorüber ist, in schallendes Gelächter auszubrechen oder ebenfalls mit Gegenständen zu werfen, sprechen Sie mit Ihrer Herzdame, fragen Sie sie, was Sie tun können und nehmen Sie sie in den Arm. Seien Sie dabei aber vorsichtig. Je nach Stimmung kann eine Umarmung auch Beschimpfungen mit sich bringen. Also vorher besser nachfragen.
Wie es zu den seltsamen psychischen Symptomen kommt, kann sich nicht einmal die Forschung richtig erklären. Sicher ist nur: die Hormone sind Teil des Problems (mehr dazu hier). Ihre Frau kann quasi nichts dafür – ehrlich. Die Hormone führen auch noch zu allerlei anderen Beschwerden, von denen Sie als Mann vielleicht gar nichts wissen.
Beispielsweise kann das Gesicht Ihrer Herzensdame, zumindest subjektiv betrachtet, einem Streuselkuchen ähneln. Selbst, wenn das der Fall sein sollte, bestätigen Sie ihr das nicht! Niemals! Und auch wenn es nett gemeint ist: Kaufen Sie ihr keine Gesichtsmaske gegen Mittesser. Tun Sie, was Sie sonst nicht tun dürfen: Widersprechen Sie Ihr.
Das gilt übrigens auch für den Fall, in dem sich Ihre Partnerin zu dick fühlt, was durch die Wassereinlagerungen in Händen und Füßen durchaus vorkommen kann. Hinzu kommt das schlechte Gewissen durch nächtliche Heißhungerattacken. Das sind die Situationen, in denen Sie Ihre Herzdame dabei erwischen, wie sie den Kühlschrank plündert. Die Arbeit des täglichen Workouts ist damit dahin. Das hat natürlich auch das Konsequenzen für Sie. Die Stimmung, Sie wissen schon. Und die Erfahrung hat Sie gelehrt, dass Sie bei diesem Thema sehr vorsichtig sein müssen. Gleiches gilt auch für Fragen wie „Findest du mich noch hübsch“ und „liebst du mich noch“, die Sie in der PMS-Phase häufiger hören dürften als normalerweise. Verkneifen Sie sich den fragenden Blick, ein Achselzucken und Augenrollen. Falls Sie diese Fehler trotzdem machen, packen Sie Ihre Koffer und suchen Sie – zumindest vorübergehend – das Weite.
Wundern Sie sich bitte auch nicht, wenn Ihre Frau, die normalerweise dafür bekannt ist, wohltemperierte Räume zu bevorzugen, bei einer Außentemperatur von Minus 10 Grad das Fenster aufreißt und den Kopf hinaussteckt. Das liegt an den Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, die PMS mit sich bringt. Bleiben Sie ruhig, schlüpfen Sie in Ihren dicksten Winterpullover (bitte unauffällig, sonst kann es zu heftigen Diskussionen kommen. Sie erinnern sich: Die Reizbarkeit) und warten Sie darauf, dass Ihre Frau wieder etwas abkühlt und Sie sie in den Arm nehmen können (siehe oben).
Sammeln Sie Bonuspunkte mit Wärmflasche und Ihren Kochkünsten
Die richtige Vorbereitung ist alles. Fragen Sie deshalb Ihre Partnerin, ob Sie Gesundheits-Apps wie MyTherapy verwendet. Damit kann sie sich nicht nur an Medikamente erinnern lassen, die die Symptome lindern können, sondern auch Beschwerden oder ihre Stimmung in einem Gesundheitstagebuch festhalten. Was Ihnen das bringt? Durch eine praktische Team-Funktion kann Ihre Liebste diese Infos mit Ihnen teilen. Das bedeutet für Sie, dass Sie genau wissen, worauf Sie sich einstellen müssen: eine müde aber zahme Frau, die zu Hause auf Sie wartet oder ein kleines Monster, dem Sie lieber nicht so schnell begegnen möchten und deshalb ein oder zwei Momente länger im Büro bleiben. Ähnliche Funktionen haben auch Clue oder der Menstruations-Kalender, wobei es sich dabei um klassische Zyklus-Apps handelt. MyTherapy können dagegen auch Sie selbst verwenden, wenn Sie sich mehr um Ihre Gesundheit kümmern möchten und sich beispielsweise an die tägliche Sporteinheit oder bestimmte Medikamente erinnern lassen wollen.
Da Sie nun vorbereitet sind, können Sie auch konkret etwas tun. Denn Ihre Liebste quält sich wahrscheinlich mit Schmerzen im Kopf der Brust oder dem Unterbauch. Machen Sie ihr eine Wärmflasche – alternativ ein Dinkel- oder Getreidekissen Ihrer Wahl – und bringen Sie ihr einen Tee. Wenn Sie besonders charmant sein wollen, kochen Sie auch etwas Leckeres und Vitaminreiches. Keine Sorge, falls Sie kein Meisterkoch sind. Schauen Sie dann einfach mal bei Kitchen Stories vorbei. So sammeln Sie gleich mehrere Bonuspunkte: Sie zeigen, dass Sie sich sorgen und verbessern aktiv die PMS-Symptome durch gesundes Essen. Das bedeutet: weniger Heißhunger und bessere Stimmung.
Wenn Sie dann auch noch gemeinsam zum Sport gehen, sollte der Haussegen wieder geradegerückt sein. Ausdauertraining – zum Beispiel Joggen mit runtastic, Schwimmen oder Walken – ist übrigens besonders empfehlenswert. Wenn Sie zur allgemeinen Erheiterung beitragen möchten, können Sie sich natürlich auch dem gemeinsamen Zumba oder Yoga hingeben. Damit Sie nicht vollständig zum Gespött werden, falls Sie sich in einen öffentlichen Kurs wagen, üben Sie vorher schon mal mit einer App.
Am wichtigsten ist aber: Seien Sie geduldig und zählen Sie langsam bis 5, wenn Sie einmal wieder grundlos angeschrien werden. Nehmen Sie Ihre Frau in den Arm und zeigen Sie viel Verständnis (oder tun Sie wenigstens so). Das ist immer noch einer der besten Wege, den Dämon in Ihrer Liebsten zu besänftigen. Denn Sie wissen ja: Happy wife, happy life. Und seien Sie versichert: Es liegt nicht an Ihnen – zumindest nicht immer.
Liebe Männer, Sie überstehen das!
Ihr Team von MyTherapy
P.S. Geben Sie Ihrer Partnerin doch ein paar Tipps, was sie selbst gegen PMS tun kann und weisen Sie sie auf unseren Brief hin, den wir an PMS-geplagte Frauen geschrieben haben. Und falls Sie selbst noch weitere Ratschläge brauchen: Eine Video-Anleitung für „die Frau mit Zyklus“ gibt es hier.