Honig wirkt antibakteriell und lindert Entzündungen – das liegt am Methylglyoxal. Im herkömmlichen deutschen Honig aus dem Supermarkt oder vom Imker aus der Nachbarschaft, ist Methylglyoxal jedoch nur in geringer Dosis vorhanden. Eine effektiv heilende Wirkung hat ein Honig, wenn die Konzentration dieses Stoffes hoch ist – eine Eigenschaft, die allein der Blütenhonig der neuseeländischen Manuka-Pflanze (auch „Südseemyrte“) besitzt. In diesem Beitrag geht es darum, ob dieser Honig Ihnen die Ekzem-Therapie versüßen kann.
Bei welchen Hauterkrankungen könnte ich den Honig anwenden?
Der besondere goldene Nektar wird ausschließlich von fleißigen Bienen aus Australien bzw. Neuseeland gewonnen: Manuka-Honig ist von Natur aus antibakteriell und bakterienresistent. Diese Eigenschaft macht die Süßigkeit vielseitig anwendbar: der Honig fördert die Senkung des Cholesterinspiegels, verringert sauren Reflux und lässt sich äußerlich auf der Haut anwenden, um beispielsweise Akne oder Ekzeme zu behandeln. Die Möglichkeiten sind noch nicht vollends ausgeschöpft und besonders bei der Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen könnte der Honig ein großes Potenzial zeigen.
Unreine Haut
Mitesser, Pickel oder Akne können nicht nur die Symptome einiger Erkrankungen sein (z.B. PMS, Rosacea oder Vaginismus) – ihr Krankheitsbild wirkt für Menschen mit unreiner Haut häufig sehr belastend. Die kleinen Entzündungen unter der Hautfläche, die diese oft verfärben oder Narben hinterlassen, haben unterschiedliche Auslöser: Erbliche Faktoren und die Einnahme bestimmter Medikamente wie Gluko­kortikoide, Androgene, Steroide, Psychopharmaka oder Neuroleptika können das Hautbild verschlechtern. Unter Verdacht, einen Einfluss auf das Auftreten einer unreinen Haut zu haben, stehen auch Ernährung, UV-Strahlung oder Stress.
Ekzeme
Der Begriff „Ekzem“ beschreibt alle nicht-infektiösen Entzündungsreaktionen der Haut. Diese Hautreaktionen haben auch sehr unterschiedliche Gründe. Man unterscheidet zwischen äußerlich auftretenden (exogenen) und inneren (endogenen) Ekzemen. Bei äußerlich erkennbaren Ekzemen ist die Haut in einem eingrenzbaren Bereich meist geschwollen und gerötet. Dazu kann sich die Hautoberfläche schuppen, sie kann Blasen oder Knötchen bilden. Meist nässen und jucken Ekzeme. Mit der Zeit können sie auch eine Kruste bilden.
Wir empfehlen Ihnen, vor der eigenen Therapie mit dem Honig allerdings, mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu sprechen, um mögliche Risiken, die zu einer Verschlechterung Ihrer Symptome führen könnten, auszuschließen.
Manuka-Honig auf der Haut – welche Wirkung hat er?
Bevor Sie sich dazu entschließen, Honig auf Ihr Ekzem aufzutragen, erklären wir wie genau dieser eigentlich wirkt. Wie oben kurz erwähnt, hat Manuka-Honig antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Diese Eigenschaften allein reichen aus, um die Bildung von entzündlichen Hautreaktionen zu verhindern oder bereits vorhandene Entzündungen zu reduzieren. Aber Manuka-Honig kann mehr: Eines der Hauptprobleme, das bei Ekzemen auftritt, ist stark ausgetrocknete Haut. Das Auftragen von Honig auf die Flecken hilft, die Feuchtigkeit einzuschließen und Symptome wie Juckreiz und Rötungen zu reduzieren. Es gibt keine groß angelegten Studien über die Auswirkungen von Honig auf Ekzeme, aber kleinere Studien deuten auf einen positiven Effekt hin. Einige Dermatologen empfehlen, äußere Entzündungsreaktionen mit einer Therapie zu behandeln, bei der die zusätzliche Anwendung von Honig ausprobiert wird. Besprechen Sie die Möglichkeit und eine korrekte Anwendung mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
Wo liegen die Risiken?
Wie bei nahezu jeder Therapieform gibt es Situationen, in denen eine bestimmte Behandlungsform für eine Person ungünstig ist: Es gibt Risiken. Ein Hauptrisiko stellen Allergien dar. Wenn Sie auf Bienen oder Pollen allergisch sind, ist es möglich, dass Sie auf Honig allergisch reagieren: Das würde nur zu einer Verschlimmerung der Symptome führen. Außerdem wird die Anwendung von Honig nicht für Säuglinge empfohlen. Gelegentlich kann auch die Werbung irreführend sein: Manche Produkte enthalten – obwohl es so auf dem Etikett steht – nicht tatsächlich Manuka-Honig. Um sicherzugehen, dass es sich um echten Manuka-Honig handelt, können Sie das Produkt auf Zertifizierungen prüfen: es trägt das wabenförmige Gütesiegel „UMF 13+“ oder die Angabe „MGO 400+“.
Eine Empfehlung ist, dass Sie, wie bei jedem dermatologischen Produkt, zuerst einen Stichprobentest durchführen sollten. Tragen Sie den Honig auf eine sehr kleine Hautstelle auf und sehen Sie, ob er Wirkung zeigt, bevor Sie ihn auf größere Stellen anwenden.
Die Quintessenz
Am Ende des Tages ist die Wirksamkeit von Manuka-Honig bei der Behandlung von Ekzemen nicht ausreichend erforscht. Viele Menschen schwören darauf und es gibt einige Studienergebnisse, die darauf hindeuten, dass er positiven Einfluss auf die Therapie Ihrer Haut haben könnte. Wenn Sie nach einer neuen Ergänzung zur Behandlung Ihres Ekzems suchen, könnte Manuka-Honig einen Versuch wert sein. Trotzdem sollte der Honig nicht auf eigene Faust ausprobiert werden: Besprechen Sie Ihr Vorhaben immer mit einem Dermatologen oder einer Dermatologin. Beachten Sie, dass aufgrund der aktuellen Aufregung um den Manuka-Honig die Zahl der Produktfälschungen ansteigt – achten Sie auf Siegel, um nicht ins Leere zu greifen.
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