Der HI-Virus schädigt die Zellen Ihres Immunsystems. Menschen, die HIV-positiv sind, sind anfälliger für Infektionen. So haben sie häufig Hauterkrankungen und -ausschläge. Ein Hautausschlag ist ein sehr häufiges HIV-Symptom, das in der Regel innerhalb der ersten zwei Monate nach der Infektion auftritt. Erfahren Sie, wie Sie einen HIV-bedingten Ausschlag erkennen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Was ist HIV?
HIV (kurz für: Humanes Immundefizienz-Virus) greift Ihr Immunsystem an. Damit schädigt es Zellen, die die Aufgabe haben, dem Körper bei der Bekämpfung von Infektionen zu helfen. Auf diese Weise entsteht eine Immunschwäche, die die Person anfälliger für verschiedene Erkrankungen macht.
Der HI-Virus kann ausschließlich durch den Kontakt mit bestimmten Körperflüssigkeiten einer bereits infizierten Person übertragen werden. Meist ist dies der Fall bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr (Sex ohne Kondom oder ohne Einnahme von HIV-Medikamenten zur Übertragungsvermeidung). Eine andere häufige Ursache für die Übertragung von HIV ist die gemeinsame Verwendung von Injektionsbesteck (bei Drogenkonsum).
Mehr Infos zur HIV-Infektion finden Sie hier:
- Merkblatt des Robert-Koch-Instituts zur HIV-Infektion und AIDS
- Häufige Fragen zum HIV-positiv Status beantwortet
Derzeit gibt es keine Heilung für HIV. Trotzdem sind moderne medikamentöse Behandlungen sehr wirksam: Sie erlauben es Ihnen ein langes und symptomfreies zu führen. Bei einer HIV-Therapie werden sogenannte antiretrovirale Medikamente eingenommen, die das Virus daran hindern, sich im Körper zu vermehren.
Der Hautausschlag bei HIV
Bei Menschen mit HIV kann ein Ausschlag auftreten, der durch die akute Erkrankung (recht früh nach der Ansteckung) und bzw. oder bestimmte Medikamente, die zur Behandlung eingesetzt werden, verursacht wird.
Das Frühstadium einer HIV-Infektion wird als Primärinfektion oder akute HIV-Infektion bezeichnet. Diese Phase im Verlauf der Erkrankung kann mit verschiedenen Nebenwirkungen einhergehen. So treten bei manchen Menschen auch Hautausschläge auf. Die ersten Anzeichen einer HIV-Infektion treten etwa 2–4 Wochen nach der Ansteckung auf. Diese Symptome und Anzeichen können bis zu 14 Tage andauern, während der Körper versucht, die Infektion zu bekämpfen. Für viele Menschen kann dies eines der ersten Anzeichen einer Infektion sein.
Hautausschläge und verschiedene Erkrankungen der Haut sind bei Menschen mit HIV häufig. Diese Hauterkrankungen (einschließlich Soor und Herpes) werden von Keimen verursacht, die die Schwachstellen des Immunsystems ausnutzen, um sich am Körper verbreiten zu können. Daher werden diese Infektionen als „opportunistisch“ bezeichnet.
Wie sieht der Ausschlag aus?
Der Ausschlag zeigt sich in Gestalt von Hautreizungen, die oft als juckend, rot und schmerzhaft beschrieben werden. Am häufigsten tritt er an den Armen, Beinen, im Gesicht und am Bauch auf. Er kann rot oder violett sein, juckend und manchmal sogar schmerzhaft. Weitere HIV-bedingte Hautveränderungen sind:
- Unebene Haut
- Flecken auf und unter der Haut
- Weiße Flecken im Rachen, im Mund oder auf der Zunge
- Außerdem: Der Ausschlag nässt und juckt nicht
Ausschlag aufgrund von HIV‑Medikamenten
Einige HIV-Medikamente können ebenfalls einen Hautausschlag verursachen. Da die Erkrankung das Immunsystem schwächt, besteht jederzeit die Gefahr einer Infektion. Ein Ausschlag, der auf ein HIV-Medikament zurückzuführen ist, ist in den meisten Fällen nicht schwerwiegend und verschwindet innerhalb weniger Tage bis Wochen, ohne dass eine spezielle Behandlung erforderlich ist. Die meisten Hautausschläge treten innerhalb der ersten vier bis sechs Wochen nach Beginn der Einnahme eines neuen Medikaments auf.
In der Regel ist der Ausschlag mild und verschwindet von selbst. In einigen Fällen kann der Ausschlag jedoch schwerer ausfallen und ein Anzeichen für eine allergische Reaktion auf das Arzneimittel sein, auch bekannt als Überempfindlichkeitsreaktion. Wenn Sie eine allergische Reaktion vermuten, müssen Sie umgehend Ihren Arzt oder Ihre Ärztin informieren.
Auch die Einnahme von HIV-Medikamenten kann zu Hautausschlägen führen. Ob dies auch für Ihr Medikament zutrifft, können Sie der Packungsbeilage entnehmen. Sollten Sie diese mögliche Nebenwirkung fürchten, besprechen Sie die Vorgehensweise bei einer Feststellung einer Hautveränderung mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. In der Regel werden die entsprechenden Medikamente nach einer Feststellung der Nebenwirkung abgesetzt, um eine Gefährdung Ihrer Gesundheit zu vermeiden.
Haftungsausschluss: Dieser Inhalt wird nur zu Informationszwecken bereitgestellt. Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich Ihrer Symptome haben, sollten Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder medizinisch geschulten Fachleuten sprechen.
Behandlungen des Hautausschlags
Dank der Fortschritte bei der Kontrolle der Virusreplikation sind die, durch HIV verursachten, Hautkomplikationen immer besser behandelbar geworden. Die häufigste Form der Behandlung zur Abheilung eines HIV-Ausschlags sind Medikamente. Je nach Ursache des Ausschlags können unterschiedliche Medikamente verschrieben werden.
Zu den häufigsten Behandlungen gehören eine Hydrocortison-Creme oder Diphenhydramin (Benadryl), die frei verkäuflich sind. Beide Medikamente können hilfreich sein, um Juckreiz, Rötungen und die Größe des Ausschlags zu verringern. Bei schwerwiegenderen Hautausschlägen kann ein Arzt verschreibungspflichtige Medikamente verschreiben. Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Sie schwere Mundgeschwüre, Fieber und schmerzhafte Wunden haben.
Zur nicht-medikamentösen Behandlung der Hautveränderungen (Ausschlag)
- Sie können milde Seifen und Cremes verwenden (vermeiden Sie Duft- und Farbstoffe, da diese Allergene sein könnten)
- Wenden Sie Feuchtigkeitslotionen regelmäßig an (Vaseline kann helfen, die durch den Ausschlag verursachten Beschwerden zu lindern)
- Tragen Sie leichte, atmungsaktive Stoffe, die die Haut nicht reizen (z.B. Baumwolle)
Andere HIV‑Symptome
Wenn Sie eines folgenden Symptome bemerken, sollten Sie unbedingt mit einem Arzt sprechen.
- Fieber
- Ausschlag
- Nächtliche Schweißausbrüche
- Müdigkeit
- Halsweh
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen
- Durchfall
Manche Menschen bemerken grippeähnliche Symptome 1–4 Wochen nach der ersten Infektion. Sie halten oft nur bis zu zwei Wochen an. Diese Phase wird als akute oder primäre HIV-Infektion bezeichnet.
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