Ernährung bei Hashimoto: 5 Lebensmittel, die Sie ab sofort meiden sollten

Bei der Schilddrüsen­entzündung lohnt es sich, den Speiseplan anzupassen

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Lisa

Hashimoto Thyreoiditis ist eine Entzündung der Schilddrüse und eine der meist verbreiteten Autoimmun­erkrankungen. Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Niedergeschlagenheit, Gewichtszunahme oder Haarausfall können Anzeichen für die Erkrankung sein. Menschen, die diese Symptome bei sich bemerken, haben oft allerdings einen langen Ärztemarathon hinter sich, bevor Hashimoto diagnostiziert wird. Denn die Symptome sind oft so unspezifisch, dass sie nicht immer sofort zugeordnet werden können. Einmal erkannt, ist Hashimoto aber gut behandelbar, wobei oft eine medikamentöse Therapie eingesetzt wird. Doch auch die Ernährung spielt bei der Schilddrüsenerkrankung eine nicht zu unterschätzende Rolle. Achten sollten Sie auf die Zufuhr von genügend Eisen, dem Spurenelement Selen und Vitaminen. Aber es gibt auch Lebensmittel, die Sie unter Umständen von Ihrem Speiseplan streichen sollten, da sie Hashimoto negativ beeinflussen können. Es lohnt sich deshalb, über bestimmte Lebensmittel genauer nachzudenken und deren Verzehr mit Ihrem Arzt zu besprechen, bevor sie auf Ihrem Teller landen.

1. Kohlenhydrate

Viele Diäten drehen sich um Kohlenhydrate beziehungsweise um deren Verzicht. Zunächst einmal sei festgehalten: Sie müssen nicht komplett auf Kohlenhydrate verzichten. Denn für Stoffwechselprozesse benötigt der Körper deren Energie. Deshalb sollten Sie ganz individuell ausprobieren, welche Menge Ihnen guttut. Dabei sollten Sie allerdings darauf achten, weniger kurzkettige Kohlenhydrate (Monosaccharide beziehungsweise Einfachzucker und Disaccharide beziehungsweise Zweifachzucker), wie sie in Süßigkeiten enthalten sind, zu sich zu nehmen. Verzehren Sie daher Weißmehl, Nudeln und Kuchen in Maßen. Vollkornprodukte, Süßkartoffeln, Haferflocken oder Obst, das wenig Fructose enthält, sind dagegen erlaubt. Denn diese Lebensmittel gehören zu den langkettigen Kohlenhydraten (Oligosaccharide beziehungsweise Mehrfachzucker), die vom Körper langsamer verarbeitet werden. Kurzkettige Kohlenhydrate werden dagegen schneller gespalten und in Glukose umgewandelt, die dann auch entsprechend schneller ins Blut abgegeben wird. Das führt zu einem rasanten Anstieg des Blutzuckerspiegels. Langfristig können zu viele und vor allem die falschen Kohlenhydrate zu einer Insulinresistenz führen. Der Insulinspiegel ist dann dauerhaft erhöht, was sich wiederum negativ auf die Funktion des Hormonsystems auswirkt. Nehmen Sie weniger beziehungsweise langkettige Kohlenhydrate zu sich, können Sie Ihren Blutzuckerspiegel niedrig halten. Dadurch beeinflussen Sie nicht nur Ihr Hungergefühl und den Abbau von Fettpölsterchen positiv, sondern stabilisieren auch Ihr Hormonsystem. Mit gesunden Kohlenhydraten tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes, ohne auf den Genuss dieser leckeren Lebensmittel komplett verzichten zu müssen.

2. Knabbereien und Süßigkeiten

Süßigkeiten wie Gebäck, Kekse, Schokoriegel aber auch salzige Leckereien für zwischendurch wie Chips, Flips oder Salzstangen sollten grundsätzlich nicht oben auf dem Speiseplan stehen – egal ob man mit Hashimoto lebt oder nicht. Denn durch diese Lebensmittel setzen wir nicht nur Fettpolster an, sondern tun unserem Körper nichts Gutes. Zuckerhaltige Lebensmittel – dazu zählen auch Getränke wie Softdrinks, Eistee oder süße Fruchtsäfte – lassen den Blutzuckerspiegel ebenso wie kurzkettige Kohlenhydrate in die Höhe schnellen, bevor er schon nach kurzer Zeit wieder absinkt. Das gilt insbesondere dann, wenn es sich um raffinierten Zucker handelt. Die Folge ist ein Hungergefühl, dem wir etwas entgegensetzen wollen, wodurch wir wieder zum Essen greifen. Dadurch wird der Blutzuckerspiegel wie ein Jojo in Gang gebracht, was der Schilddrüse enorm zu schaffen macht und vor allem bei Hashimoto schädlich ist. Denn sogenannte Insulinspitzen, die durch den Verzehr von raffiniertem Zucker ausgelöst werden, fördern Entzündungsprozesse, sorgen für erhöhte Antikörperwerte und auch dafür, dass die Schilddrüse noch schneller zerstört wird.

3. Tierische Lebensmittel

Was für Zucker gilt, gilt auch für den Verzehr tierischer Lebensmittel: Sie sollten Sie mit Bedacht zu sich nehmen. Dies gilt für Menschen mit Hashimoto genauso wie für diejenigen, die Ihren Cholesterinspiegel im Zaum halten müssen, aber auch für jeden gesunden Menschen. Rotes Fleisch, Wurst, Innereien, Schmalz aber auch fetthaltige Milchprodukte enthalten Omega-6-Fettsäuren, die entzündungsfördernd wirken. Besonders im Fall der Schilddrüsen­erkrankung Hashimoto, bei der die Schilddrüse chronisch entzündet ist, sind die Prozesse, die durch tierische Lebensmittel in Gang gesetzt werden, also äußerst schädlich. Sie können dafür sorgen, dass sich Hashimoto verschlimmert und das Schilddrüsen­gewebe immer mehr angegriffen wird. Nehmen Sie stattdessen vermehrt Lebensmittel zu sich, die Omega-3-Fettsäuren enthalten, wie beispielsweise Fisch und Pflanzenöle. Diese Fettsäuren hemmen Entzündungsprozesse und können damit die Autoimmunerkrankung lindern. Natürlich müssen Sie nicht zum Vegetarier werden. Denn das Problem sind nicht die Omega-6-Fettsäuren beziehungsweise die tierischen Lebensmittel an sich, sondern die Menge, die Sie zu sich nehmen. Wichtig ist es, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren im richtigen Gleichgewicht zu halten. Ein- bis zweimal die Woche können Sie daher ruhigen Gewissens mageres Fleisch oder Wurst essen.

4. Jod

Eine gesunde Schilddrüse benötigt Jod, um die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) zu produzieren. Auch in der Brustdrüse, der Prostata, den Speicheldrüsen oder im Magen-Darm-Trakt ist Jod vorhanden. Damit ist es nicht nur für die Schilddrüse, sondern auch für andere Organe und Körperprozesse wichtig. Doch zu viel davon – ebenso wie zu wenig – ist ungesund. Befinden Sie sich gerade in einem Hashimoto-Schub, sollten Sie auf zusätzliches Jod verzichten. Denn es kann den Krankheitsverlauf beschleunigen, da das Jod durch die Entzündung in der Schilddrüse nicht richtig aufgenommen werden kann. Durch zusätzliches Jod würde sich die Entzündung noch weiter verschlimmern. Welche Menge die Prozesse bei Ihnen verschlimmern, müssen Sie allerdings selbst herausfinden. Vertrauen Sie deshalb auf Ihren Körper und hören Sie darauf, welche Signale er Ihnen gibt bezüglich der Menge an Jod, die er benötigt. Dabei sollten Sie Ihren Bedarf auf eine natürliche Art und Weise decken, beispielsweise mit Meerfisch, Meersalz oder Meeresfrüchten.

5. Goitrogene

Goitrogene beeinflussen die Arbeit der Schilddrüse. Genauer gesagt, reduzieren sie deren Leistung, indem sie sich an die Schilddrüse binden und die Aufnahme von Jod verhindern. Sie können außerdem die Bildung eines Kropfes begünstigen. Enthalten sind diese Stoffe beispielsweise in Kohl wie Blumenkohl, Rosenkohl, Grünkohl, Weißkohl, Kohlrabi und auch Brokkoli oder Rettich. Damit die darin enthaltenen Goitrogene aber tatsächlich schädlich sind, müssten Sie große Mengen zu sich nehmen. Deshalb müssen Sie sich keine Gedanken machen, wenn Sie gerne Kohl essen. Sie sollten – wie bei anderen Lebensmitteln auch – einfach darauf achten, ihn in Maßen zu genießen.

Achten Sie auf Ihren Körper

Was für den einen Menschen schlecht ist, muss es für den anderen nicht sein. Das gilt auch für die genannten Lebensmittel. Achten Sie bewusst auf Ihren Körper und die Signale, die er Ihnen sendet. Beraten Sie sich außerdem mit Ihrem Arzt über die Lebensmittel, auf die Sie verzichten sollten. Auf Unverträglichkeiten wie beispielsweise auf eine Glutenunverträglichkeit sollten Sie sich ebenfalls unter Umständen testen lassen. Denn Hashimoto kann mit dieser einhergehen – muss es aber nicht.


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