Coronavirus: Was Menschen mit Atemwegserkrankungen jetzt wissen müssen

Drei Empfehlungen, wie sich Menschen mit Atemwegserkrankungen am besten gegen COVID-19 schützen

Profile picture
Pip

Menschen mit Atemwegserkrankungen wie COPD, Asthma, Bronchitis oder Lungenemphysem gehören zu der Risikogruppe von Vorerkrankten, für die eine Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus (COVID-19) besonders riskant ist. Obwohl Forscher ständig neue Informationen über das Virus in Erfahrung bringen, steht seit einiger Zeit fest, dass bei einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf eine Pneumonie (Lungenentzündung) auftreten kann, was insbesondere für Menschen mit bestehenden Atemwegserkrankungen Anlass zur Besorgnis ist. Es besteht jedoch kein Grund zur Panik – wichtig ist, sich gut zu informieren und die von Medizinern empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um eine Ansteckung zu vermeiden. Hier haben wir die aktuellen Empfehlungen für Sie zusammengefasst.

Stand: 19.03.2020

Welche Atemwegserkrankungen stehen mit einem Komplikationsrisiko in Verbindung?

Bei folgenden Erkrankungen wird derzeit davon ausgegangen, dass das Risiko höher ist, bei einer Ansteckung mit COVID-19 einen schweren Krankheitsverlauf zu haben.

  • Asthma
  • Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • Lungenemphysem
  • Bronchitis
  • Bronchiektasie
  • Lungenfibrose
  • Sarkoidose

Auch Menschen mit der Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose (cystische Fibrose), bei der häufig Lungenschäden auftreten, und Lungentransplantations-Empfänger haben ein erhöhtes Komplikationsrisiko.

Für die genannten Risikogruppen sind folgende Empfehlungen besonders relevant.

Empfehlung 1: Infektionsschutz befolgen

An wichtigsten ist es, das Risiko reduzieren, sich mit dem neuartigen Coronavirus anzustecken. Das Robert-Koch-Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung raten:

  • größere Menschenansammlungen zu meiden
  • keine unnötigen Reisen zu unternehmen
  • mögliche Erkrankte und Menschen, die in bekannte Endemiegebiete gereist sind zu meiden
  • soziale Kontakte aufs Nötigste einzuschränken, bis hin zur freiwilligen Isolation
  • möglichst nur für Versorgungsgänge das Zuhause zu verlassen und einen Abstand von 1 - 2 m zu anderen Personen halten

Insbesondere in unvermeidbaren Situationen, in denen die Ansteckungsgefahr erhöht ist, sollte man sich und andere wie folgt schützen:

  • sich regelmäßig und äußerst gründlich die Hände zu waschen
  • das eigene Gesicht nicht zu berühren, vor allem Mund, Nase und Augen
  • beim Niesen oder Husten in die Armbeuge zu niesen/husten.

Empfehlung 2: Auf Symptome achten

Einige COVID-19 Symptome, wie Husten und Kurzatmigkeit, überlagern sich mit Symptomen von chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD. Das kann die frühzeitige Selbsterkennung des Virus erschweren, jedoch weisen Experten darauf hin, dass Fieber das am häufigsten auftretende COVID-19 Symptom ist und in der Regel nicht mit Asthma oder COPD zusammenhängt. Achten Sie also genau auf Ihre Symptome und vor allem auf Fieber.

Empfehlung 3: Therapie einhalten

Viele Asthma-Medikamente enthalten Kortison, welches gefährliche Asthmaanfälle verhindern kann, indem es die Immunabwehr unterdrückt. Dieser Einfluss auf das Immunsystem von inhalierbaren Steroiden (ICS) bereitet manchen Asthmapatienten seit der Verbreitung des neuartigen Coronavirus Sorge. Laut der Stellungnahme der pneumologischen Fachgesellschaften empfehlen deutsche Asthma-Spezialisten jedoch eine ununterbrochene Inhalationstherapie.

Die Nicht-Einhaltung der Therapie wird als wesentlich bedrohlicheres Risiko für Menschen mit Asthma eingeschätzt, als ein mögliches (unbelegtes) Risiko einer Förderung der Ansteckung mit dem Coronavirus durch ICS. Zudem würde eine signifikante Verschlechterung des Asthmas Arztbesuche oder Krankenhaus-Aufenthalte erforderlich machen, die Menschen mit Asthma dem Virus aussetzen könnten.

Bei Verdacht einer COVID‑19‑Erkrankung

Wenn Sie vermuten, sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt zu haben oder Ihnen ein Fall in ihrem engeren Umfeld bekannt wird, sollten Sie sobald wie möglich telefonisch zu Ihrem Hausarzt oder einem ärztlichen Notdienst Kontakt aufnehmen. Gehen Sie nicht unangemeldet in eine Arztpraxis, um eine Ansteckung oder eine Verbreitung des Virus zu vermeiden und damit Arztpraxen keine Quarantänemaßnahmen ergreifen müssen.

Halten Sie sich auf dem Laufenden

Ausführliche Informationen für Menschen mit Atemwegserkrankungen finden Sie unter anderem auf folgenden Webseiten:

Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund!


Der Inhalt dieser Seite dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keinen professionellen ärztlichen Rat. Obwohl die Informationen in diesem Artikel sorgfältig überprüft wurden, entwickelt sich die Coronavirus-Situation rasant und es werden regelmäßig neue Informationen bekannt. Bitte lesen Sie die aktuellen Ratschläge Ihres nationalen Gesundheitsdienstes und handeln Sie entsprechend.

Atemwegserkrankungen App und Symptomtagebuch bei Coronavirus

Die App für Menschen mit Asthma und COPD

Hilfe bei Asthma und COPD: MyTherapy hilft dabei, Sie an Ihre Medikamente zu erinnern. Im Symptomtagebuch können Sie ganz einfach Peak-Flow und Asthma- oder COPD-Symptome dokumentieren und auswerten.